Die Saison der Konferenzen neigt sich ihrem Ende zu. Die deutsche Cisco-Konferenz Anfang Dezember dürfte wohl das Schlusslicht bilden. Dann endlich wissen wir: Es ist Weihnachten angesagt.
Brad Anderson, Microsoft
Ich komme gerade von Microsofts deutscher Entwicklerkonferenz TechEd (= Technical Education) zurück, die mit über 6000 Besuchern aus über 70 Ländern zu einer der größten Konferenzen in Europa geworden ist. Brad Anderson kam aus der Konzernzentrale und erzählte einem gespannt lauschenden Publikum, dass Windows 7 mit 240 Millionen Lizenzen zum meistverkauften Betriebssystem der Redmonder Softwareschmiede geworden.
Diesen Erfolg wollen Steve Ballmers Mannen mit dem Handy-Betriebssystem Windows Phone 7 wiederholen. Es muss allerdings gegenüber den hohen Standards mithalten, die Appls iPhone gesetzt hat. Immerhin ist der MP3-Player Zune bereits eingebaut, bei Telekom gibt es ein eingebautes Navi, und Apps soll es ebenfalls bereits reichlich zum Download geben. Vielleicht kann es also sogar eines Tages Kaffee kochen.
Telekom-Deck für Windows Phone 7
Andersons Hauptbotschaft richtete sich auf das Thema Virtualisierung, insbesondere auf Hyper-V, ein Stück Software, mit dem Microsoft eine Aufholjagd gegenüber dem Marktführer VMware eröffnet hat. Eine Allianz mit dem Marktzweiten, Citrix, soll dabei Schützenhilfe leisten, Cloud Computing in die Unternehmen zu tragen, auch in die von großen Shopbetreibern.
Interessanter für Shopbetreiber, Facebook-Nutzer und mobile Shopper ist hingegen das nächstes Jahr bereitgestellte Office 365. Das komplett online bereitgestellte Paket für Unternehmen ab einem User enthält als Novum den vollständigen Funktionsumfang von Office Professional 2010, also der Textverarbeitung neben Word, der Tabellekalkulation Excel und dem Präsentationsprogramm PowerPoint auch die Datenbank Access und das Notizbuch OneNote.
Kontaktliste im Lync-Client
Das Besondere an Office 365: Mit Lync wird ein interessantes Kommunikationstool geboten, das in der Standalone-Version am 17.11. vorgestellt wird. Es erlaubt Video- und Audiokonferenzen ebenso wie Instant Messaging und Kontakte aus Facebook einzubinden. Dadurch eignet es sich vor allem vor mobile Nutzer, die nicht bloß shoppen wollen, sondern unterwegs auch kleine Meetings abhalten möchten. Zudem hält Lync sie über alle ihre Kontakte, etwa aus Facebook oder Xing, auf dem Laufenden. Selbstredend kann jeder Nomade es auch von seinem Smartphone aus nutzen. Voilà, Office to go!
Bitte schreiben Sie mir, was Sie von Microsofts Initiativen halten. Ich freue mich auf Ihre Zuschriften.
Michael Matzer, editor Germany