Die Welt verändert sich – und mit ihr auch die Softwarelandschaft. Allerdings in einem rasanten Tempo, was einem den Überblick als Shopbetreiber häufig erschwert. Hunderte Anbieter von Software tummeln sich allein in Deutschlands Internetwirtschaft. Zudem drängen zahlreiche Hersteller von Shopsoftware aus den USA zu uns, bieten umfassend ausgestattete Shopsysteme und suggerieren ein optimales Preis-/Leistungsverhältnis. Aber ist wirklich alles so perfekt? Ist Software direkt vom Hersteller (wie etwa CosmoShop, Hybris, Openshop & Co.) inzwischen überflüssig?
Von Silvan Dolezalek, Geschäftsführer der Zaunz GmbH (CosmoShop)
Versuchen wir zunächst zu analysieren, was ein Open-Source-System überhaupt ist. Grundsätzlich kann jeder an einem großen Softwaresystem oder auch an einzelnen Modulen mitentwickeln und trägt somit zur Weiterentwicklung des Kerns bzw. des Umfanges bei. Bei Herstellersystemen übernimmt dies der Softwarehersteller alleine.
In der Praxis gibt es mehrere Möglichkeiten, wie ein Shopbetreiber zu seinem System kommt. Entweder sucht er sich einen Programmierer, welcher angestellt oder zumindest beauftragt wird, das Shopsystem zu installieren, anzupassen und zu warten. In diesem Fall ist der Shopbetreiber auf sich allein gestellt.
Zudem gibt es natürlich auch die Option, eine eCommerce- oder Webagentur zu beauftragen, sich um den Aufbau zu kümmern. Vor allem im Agenturumfeld werden gern Open Source Systeme eingesetzt, da deren Anschaffung mangels Lizenzkosten nicht ins Gewicht fällt und damit das vom Händler zur Verfügung gestellte Budget vollständig für die Dienstleistung der Agentur genutzt werden kann.
Die Schwierigkeiten treten in dieser Konstellation meist erst dann auf, wenn der Shop erfolgreich wird. Dann beginnen erste Funktionsstörungen, eventuell durch ein spezielles Shopmodul, oder die Performance des Systems beginnt zu sinken usw.
Häufig sind Webagenturen damit überfordert bzw. schieben die Verantwortung auf andere. Doch auf wen? Bei einem Open Source System gibt es schließlich keinen, den man dafür haftbar machen könnte, dass beispielsweise die Umsatzsteuer-Berechnung leider einen Bug hatte und deshalb einige tausend Euro Steuern nachgezahlt werden müssen.
Es geht auch anders…
Hersteller proprietärer Shopsoftware sind sich dieser Verantwortung bewusst und sorgen mit erheblichem Aufwand für einwandfreie und performante Systeme. Da alle Module und Programmierungen aus einer Hand kommen, hat der Shopbetreiber auch nur einen zuständigen Ansprechpartner. Zuständigkeiten werden nicht verschoben, sondern direkt im Haus gelöst.
Die Spezialisierung des Anbieters kommt dem Händler in vielen Bereichen zugute. Bei CosmoShop ist zwischenzeitlich auch der Bereich Consulting und Suchmaschinen-Optimierung abgedeckt, sodass der zentrale Ansprechpartner noch höheren Nutzen für den Händler hat.
Die direkten Kooperationen mit Zahlungsanbietern, Produktportalen und den Multichannelpartnern haben ebenfalls ihre Vorteile. Denn so ist der Hersteller immer aus erster Hand über Neuheiten und Änderungen informiert und muss nicht auf die Reaktion der Community warten. Nicht ohne Grund steigen Zalando andere Webshops von Open-Source-Systemen auf proprietäre Systeme um.
Den kostengünstigen Einstieg in den Onlinehandel kann der Händler auch mit einem Herstellersystem bewerkstelligen. Hier gibt es mittlerweile auch mitwachsende Modelle, welche vom kleinen Mietshop in der Cloud stufenlos zu einem großen, leistungsfähigem Shopsystem mit Load-Balancing-Konzept ausgebaut werden können.
Mein Ratschlag: Konzentrieren Sie sich auf Ihr Kernbusiness und halten sich nicht mit Konzeption, Software, Design, des Shopsystems usw. auf. Oft ist es effektiver, dies aus der Hand zu geben und sich gut beraten zu lassen. Ein ernstgemeintes Online-Engagement wird auf fruchtbaren Boden fallen. Es muss dem frischgebackenen Shopbetreiber auch bewusst sein, dass nichts von alleine geht. Es sind einige Maßnahmen nötig, um einen Shop erfolgreich zu machen, so etwa SEO. Shopsoftware-Hersteller helfen dabei.
(Dieser Gastbeitrag stellt keine Meinungsäußerung der Redaktion dar.)