Maike Fuest, Head of Corporate PR, eBay Deutschland
Unsere Gesprächspartnerin diese Woche ist Maike Fuest von eBay Deutschland. Gesprächsthemen waren vor allem die aktuelle Situation bei eBay und der vor kurzem von eBay und der Verbaucher Initiative vorgestellte „Smart Shopping Guide“.
Internet Retailing: „Wie wirkt sich die allgemeine schlechte Wirtschaftslage auf die Umsätze von eBay aus?“
Maike Fuest: „Zunächst einmal würde ich nicht unbedingt von einer schlechten Wirtschaftslage in Deutschland sprechen. Wenn wir das weltweit betrachten, sehen wir wenig Auswirkungen auf unser Geschäft. Dies entwickelt sich nach wie vor gut. In 2011 ist der Umsatz aus unserem Marktplatz-Geschäft im Vergleich zum Vorjahr um 16 Prozent gestiegen, wir wachsen also weiter. Das mag ein Stück weit auch damit zu tun haben, dass, wenn die Zeiten nicht so gut sind, eBay weniger leidet oder sogar profitiert, weil wir Menschen die Möglichkeit geben, Geld mit dem Verkauf von Artikeln zu verdienen und Dinge günstig zu erwerben.“
Internet Retailing: „Seit wann bietet eBay denn Mobile Shopping an?“
Maike Fuest: „Die erste App haben wir 2008 eingeführt und seitdem wächst dieser Bereich stark. Das liegt natürlich nicht zuletzt daran, dass Mobile Shopping insgesamt ein Markt ist, der sich stark entwickelt. Weltweit haben wir im Jahr 2010 ein Handelsvolumen von zwei Milliarden US Dollar mit Mobile Commerce generiert. Wir hatten Anfang 2011 damit gerechnet, dass es für 2011 vier Milliarden Dollar, also eine Verdoppelung, gäbe. Es sind dann letztlich fünf Milliarden US Dollar geworden und wir rechnen dieses Jahr mit einem weiteren sehr starken Wachstum.“
Internet Retailing: „Es hieß letztes Jahr in der Presse, dass die Deutschen alle zehn Sekunden bei eBay Mobile Shoppen würden – ist das noch der Fall?“
Maike Fuest: „Die Häufigkeit hat zugenommen. Inzwischen wird alle fünf Sekunden ein Artikel bei eBay.de mobil gekauft. Hier spiegelt sich das starke Wachstum des Mobile Commerce Marktes insgesamt wider. Gleichzeitig bietet der Mobile Commerce aber gerade auch für unser Geschäftsmodell viele Vorteil, zum Beispiel dadurch, dass unsere Kunden die Möglichkeit haben, bei Auktionen von unterwegs mitzubieten oder das Ende einer Auktion mitzuverfolgen.“
Internet Retailing: „Was sind derzeit die populärsten Artikel auf eBay?“
Maike Fuest: „Aktuell stehen Schuhe ganz oben auf der Liste der am häufigsten gesuchten Artikel, außerdem Karnevalskostüme, Ikea Möbel, iPod 2, Xbox 360, Fahrräder und iPhones.“
Außerdem hatten wir noch einige Fragen speziell zum Smart Shopping Guide:
Internet Retailing: „Was war der Grund für die Einführung des Smart Shopping Guides?“
Maike Fuest: „Hintergrund war, dass wir im Moment sehr starke Veränderungen im Handel beobachteten, die Verschmelzung der unterschiedlichen Einkaufskanäle – Offline, Online, Mobile. Unser Ziel war es, den Verbrauchern eine Anleitung zu bieten, in dieser neuen Shoppingumgebung smart und bestmöglich einzukaufen. Mit der Verbraucher Initiative haben wir einen Partner gefunden für den diese Themen ebenfalls sehr wichtig sind. Wir haben umfangreiche Tipps zusammengestellt, die hoffentlich dem Verbraucher ein bisschen helfen können.“
Internet Retailing: „Wieviel Smart Shopping Guides wurden bislang heruntergeladen, bzw. angefordert?“
Maike Fuest: „Letzte Woche waren es auf den Seiten der Verbraucher Initiative mehr als 4000 Downloads.“
Internet Retailing: „Haben Sie Feedback von Kunden für den Smart Shopping Guide bekommen?“
Maike Fuest: „Die eine oder andere individuelle Rückmeldung gab es, aber nichts, was repräsentativ wäre.“
Internet Retailing: „Ist der Smart Shopping Guide auch in anderen Sprachen erhältlich?“
Maike Fuest: „Nein, der Guide ist nur auf Deutsch erhältlich.“
Wir bedanken uns bei Maike Fuest von eBay Deutschland für dieses Gespräch. Im Verlauf des Jahres werden wir uns wieder mit eBay Deutschland in Verbindung setzen, um über Fortschritte und neue Initiativen zu sprechen. In der Zwischenzeit begrüßen wir Ihre Anregungen und Kommentare (E-Mail bitte an frank.diebel@internetretailing.net). Wir freuen uns auch über Vorschläge für mögliche Interviewpartner.