Jeder dritte Internetnutzer in Österreich geht mit dem Handy mobil ins Internet (31 Prozent), in der Schweiz jeder vierte (27 Prozent). In Deutschland ist es jeder sechste (17 Prozent). Das zeigt die Untersuchung „Mobile Web Watch 2010“ des Managementberatungs-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleisters Accenture.
Österreicher und Schweizer verbringen außerdem mehr Zeit im mobilen Internet. 51 Prozent der österreichischen und 55 Prozent der Schweizer Befragten surfen mindestens einmal täglich. In Deutschland sind es 43 Prozent – eine deutliche Steigerung gegenüber 22 Prozent im Jahr 2008.
Apps sind entscheidend
„Das mobile Internet hat sich einen festen Platz im Alltag seiner Nutzer erobert“, sagt Dr. Nikolaus Mohr, Geschäftsführer im Bereich Communications & High Tech bei Accenture. „Das Schmiermittel des mobilen Internets sind die Apps. Vor allem im Geschäftsbereich sind sie ein großes Wachstumsfeld.“ 63 Prozent der österreichischen, 70 Prozent der Schweizer und 60 Prozent der Nutzer in Deutschland verwenden heute Apps.
Bei bestimmten Online-Angeboten wie Verkehrsinformationen und Wettervorhersagen greifen die Befragten heute sogar schon eher zum Handy statt den Computer hochzufahren. Wer in Deutschland zum Beispiel mobil twittert, tut es lieber per Handy als über den PC (57 Prozent gegenüber 17 Prozent).
Das Internetangebot, das von den meisten Befragten per Handy abgerufen wird, ist die E-Mail. Doch neue Kommunikationswege holen auf. In der Schweiz greifen mittlerweile 54 Prozent der befragten User auch per Handy auf Social Networks zu (Österreich: 42 Prozent, Deutschland: 23 Prozent).
Datenmissbrauch und hohe Kosten befürchtet
Einen großen Teil der Verbraucher in allen drei Ländern zieht es dennoch nicht ins mobile Netz. Das Hauptargument gegen die mobile Internetnutzung lautet in allen drei Ländern: „Internetzugang über den PC reicht aus“. Das sagen jeweils rund zwei Drittel der Befragten.
Vor allem die Deutschen fürchten, ihre Daten könnten im mobilen Internet ausgespäht und missbraucht werden (40 Prozent). Ebenfalls in Deutschland sowie in der Schweiz empfindet etwa die Hälfte der Befragten die Kosten für Datenverbindungen und Flatrates als zu hoch.
In Deutschland gehen derzeit etwa genau soviele Menschen mit ihrem Handy ins Web wie vor einem Jahr, hochgerechnet 7,7 Millionen Personen (2010: 17 Prozent, 2009: 18 Prozent). Die Grundgesamtheit der befragten Internetnutzer hat sich im Jahresvergleich jedoch leicht erhöht. Konstant geblieben ist auch der Anteil derjenigen, die ein internetfähiges Mobiltelefon besitzen. Er beträgt derzeit 69 Prozent (2009: 71 Prozent).
Über den Report „Mobile Web Watch 2010“
Der „Mobile Web Watch 2010“ basiert auf einer Online-Befragung von insgesamt 3.000 Internetnutzern in Deutschland und je 500 Internetnutzern in Österreich und der Schweiz ab dem Alter von 14 Jahren in Deutschland. In Deutschland wird die Untersuchung seit 2008 jährlich durchgeführt. In den beiden anderen Ländern fand sie 2010 zum ersten Mal statt.