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[Interview] Online Intelligence – was ist das? Interview mit AT Internet

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AT Internet positioniert sich im deutschsprachigen Markt als Anbieter im Bereich Online Intelligence. Internet Retailing wollte vom deutschen Country Manager Timo von Focht erfahren, was es damit auf sich hat und wie es Online-Shop-Betreibern helfen kann.


Internet Retailing: Was ist unter “Online Intelligence” zu verstehen und was ist das Besondere an Ihren Services?

 

AT Internet: AT Internet ist seit 1995 im Online-Bereich tätig und einer der ersten Anbieter von Webanalytics-Lösungen auf Fernmarker-Basis (Tags). Inzwischen ist AT Internet mit Niederlassungen und Partnern weltweit aufgestellt, unangefochtener Marktführer in Frankreich und laut Forrester größter europäischer Webanalytics-Anbieter.

„Online Intelligence“ bedeutet, alle Online-Daten zu messen, zu analysieren und sie mit anderen Unternehmensdaten zusammen zu führen. Dies heißt für unsere Kunden, dass sie nicht nur verstehen, was auf ihrer Website passiert, sondern auch die Gründe dafür; dass sie das Web und die Offline-Gegebenheiten im jeweiligen kommerziellen Kontext begreifen.

Die Datenintegration erfolgt dabei zum einen über eine leistungsfähige bi-direktionelle Schnittstelle (API), mit deren Hilfe ein gegenseitiger Austausch zwischen den Webanalyse-Daten und Daten aus anderen Tools (CRM, Datawarehouse, E-Mailing-Lösung, etc.) möglich ist.

Unser Lösungs-Portfolio umfasst zudem außer einer professionellen Webanalytics-Lösung auch Lösungen zur Messung der Server-Performance, zur Zuweisung von Kampagnenerfolg und zum Social-Media-Monitoring. Diese Tools sind alle in unserer Nutzeroberfläche Digital WorkspaceNX integriert.

So können alle Lösungen sowohl getrennt voneinander genutzt als auch in einem Dashboard vereinigt werden. Letzteres ermöglicht es dem Online-Team unserer Kunden, wie aus einem Cockpit heraus die gesamte Website und Abläufe im Blick zu haben und darauf zeitnah steuernd eingreifen zu können.

Internet Retailing: Wo sehen Sie Ihre Hauptzielgruppe?

AT Internet: Wir betreuen aktuell mehr als 3500 Business-Kunden aus allen Branchen, mittelständische und große Unternehmen. Schwerpunkte sehen wir bei Websites, die über 5 Millionen Seitenaufrufe bis hin zu mehreren Milliarden Aufrufen pro Monat verzeichnen. Wir zählen aber auch kleinere Websites zu unseren Kunden. Die Gemeinsamkeit dieser Websitebetreiber ist, dass ihnen Echtzeit-Analysen, umfassende Segmentierungs- und Nutzer-Targeting-Möglichkeiten, Kampagnen-ROI und Nutzerfreundlichkeit der Seite ebenso wichtig sind wie ein kompetenter und schneller Support.

Insbesondere große Online-Retailer mit einem komplexen Shop-Aufbau und (internationalem) Website-Netzwerk setzen auf unsere Lösungen. Durch eine ausgeklügelte Tool-Struktur kann unsere Lösung AnalyzerNX gerade auch bei anspruchsvollen Seiten sehr schnell auf individuelle Bedürfnisse hin eingebaut und angepasst werden. Unser Portfolio umfasst außerdem eine spezielle E-Travel-Lösung für Online-Reiseportale.

Internet Retailing: Welche Werkzeuge geben Sie speziell Internethändlern an die Hand, um die Qualität und Performance ihrer Webseiten und Kampagnen zu analysieren und zu optimieren?



AT Internet: Aus der Vielzahl an Möglichkeiten möchte ich nur ein paar Beispiele

herausgreifen:

Beispiel Website-Performance: Bei einem namhaften Online-Retailer im Bereich PC und Zubehörartikel benötigte der Aufruf einer Angebotsseite im Shop ca. 2 Minuten Ladezeit. In Umfragen wurde festgestellt: Schon nach 3 Sekunden Wartezeit bricht der Online-Nutzer ab und kauft auf der Website eines Mitbewerbers. Zusätzlich verliert die Seite bei schlechter Performance an Punkten beim Google-Ranking. Das wirkt sich negativ auf SEO und SEM-Kampagnen aus.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, bieten wir mit AT Internet Observer ein Tool, das die Site-Performance misst und bei negativer Performance Alerts, also Warnmeldungen, sendet. Durch die Visualisierung der Ereignisse in den Analysen kann auch festgestellt werden, wie sich die Performance auf andere Bereiche auswirkt. Hintergedanke ist: Wenn die Landingpage nicht verfügbar ist, hat die beste Kampagne keinen Erfolg.

Beispiel Kampagnen-Performance: Internethändler stehen oft vor der Herausforderung, mit geringen (Marketing-) Mitteln sofort ROI nachweisen zu müssen. Hier können wir mit einem übersichtlichen Kampagnen-Tracking und Erfolgsvergleich (Umsatz, Konversionsrate etc.) verschiedener Kampagnen punkten. Eine Vielzahl an Kampagnen zielt aber auf die finale Konversion ab, sodass nicht immer klar identifiziert werden kann, wann und wie Umsatz erzielt wurde. Im schlimmsten Fall kann dieses Nicht-Wissen zu strategischen Fehlentscheidungen führen. Auch hierfür bieten wir ein Tool an, das den Verlauf der Kampagnen aufzeigt, die zum Erfolg geführt haben. Der Channel Optimizer wird im September auf dem deutschen Markt vorgestellt.

Internet Retailing: Welche Möglichkeiten bieten Ihre Lösungen, um das Nutzerverhalten von Endkunden zu analysieren?

AT Internet: Für Verhaltensanalysen bieten wir professionelle Heat- und Klickmaps und Overlay-Analysen, welche die Bereiche visualisieren, auf die geklickt wurde. In Verbindung mit A/B- oder Multivariaten-Tests ersparen diese Analysen einem Shop kostspielige offline Usability-Tests.

Dank einer leistungsfähigen Nutzersegmentierung können unsere Kunden Online-Nutzer je nach Interessen beziehungsweise Verhalten auf der Website und anhand einer Vielzahl von individuell definierbaren Indikatoren „targeten“ oder auch ein Re-Targeting vornehmen. Das erhöht den Kampagnenerfolg nachweislich im Nachhinein noch einmal erheblich – ohne zusätzliches Marketing-Budget.

Internet Retailing: E-Commerce Provider bieten ja bereits Analysemöglichkeiten für den Online-Shop an, wie A/B-Tests etc. Welchen Mehrwert bietet AT Internet im Vergleich zu E-Commerce Providern?

AT Internet: Shop-Plattformen können einen Überblick über den Nutzer-Traffic verschaffen und stellen Tools zur Verfügung, die darauf aufbauen. Dabei unterscheiden sich aber die Methoden für Datenerhebung und -auswertung meist völlig von denen der reinen Webanalyse-Tools. Fragen, die man hier stellen muss, sind: Arbeitet die E-Commerce Plattform auf Basis von Tags oder Logfiles? Wie genau sind die Analysewerte? Wie hoch ist das Traffic-Volumen, das analysiert werden kann, und über welchen Zeitraum hinweg? Werden auch Anforderungen des Teams außerhalb des E-Commerce-Bereichs berücksichtigt?

AT Internet bietet als Tag-basierte Lösung exakte Daten auf Rohdatenbasis in Echtzeit mit einer Vielzahl an Analysemöglichkeiten und Drill-Downs in die Daten. Ein Vergleich mit CMS-basierten Analysemöglichkeiten ist daher – trotz den dem Laien ähnlich erscheinender Features – nicht passend.

Internet Retailing: Wie begegnen Sie Bedenken bezüglich des Datenschutzes?

AT Internet: Wir haben als erster nichtdeutscher Webanalytics-Anbieter eine TÜV-Datenschutz- Zertifizierung für unser Produkt AnalyzerNX erhalten. Um die deutschen (und europäischen) Vorschriften zum Datenschutz einzuhalten, werden IP-Adressen schon vor der Erfassung auf unseren Servern gekürzt und die gekürzten IPs nach kurzer Zeit wieder gelöscht.

Somit fallen keine Daten an, die eindeutig auf eine Person zurückgeführt werden können. Außerdem bieten wir ein Opt-Out für Online-Nutzer an, die nicht von unseren Lösungen getrackt werden wollen.

Im Gegensatz zu den nichteuropäischen Wettbewerbern bleiben alle Daten innerhalb der EU und sind somit zum Beispiel vor dem Zugriff amerikanischer Behörden geschützt.

Internet Retailing: Wie heben Sie sich von der Konkurrenz und zum Beispiel von Google Analytics ab?



AT Internet: Im Vergleich zu den meisten deutschen Mitbewerbern sind wir inzwischen international aufgestellt und betreuen Kunden mit Niederlassungen und Partnern nicht nur in Europa, sondern auch in Asien und Nord- und Südamerika zum Großteil mit Muttersprachlern und dem entsprechenden lokalen Know-how. Unsere Lösungen werden daher gerade durch internationales Kundenfeedback den jeweiligen Anforderungen angepasst und weiter entwickelt.

Gleichzeitig ist es unsere Firmenphilosophie, die lokalen Märkte auch nach den jeweiligen Gegebenheiten zu bearbeiten und unsere Tools dementsprechend anzupassen. Dies ist ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal gerade in Bezug auf amerikanische Wettbewerber, deren Unterscheidung der Markterfordernisse oft genug in „U.S. and ROW (Rest of the world)“ aufgeteilt ist.

Als Lösungsanbieter bieten wir kein „Out-of-the-box“-Tool wie Google Analytics, sondern eine Echtzeit-Lösung, die selbst anspruchsvollsten Kundenbedürfnissen angepasst wird, und die mit den anderen bei unseren Kunden vorhandenen Lösungen kommuniziert. Unsere Kunden haben meist eine langfristige Web-Strategie und wollen daher nicht auf Service, Schnelligkeit, Datensicherheit, Service-Level-Agreements und Kontinuität bei der Weiterentwicklung der Lösung verzichten.

Bei Freeware-Tools ist es oft schwierig, die richtige Beratung, Schulungen oder auch Support zu bekommen. Rufen Sie mal bei Google in Mountain View an, wenn Sie ein Problem mit den Auswertungen haben. Auch hier gibt es Umfragen, die belegen, dass 80 Prozent der Gratistool-Anwender überhaupt nicht mehr in das Tool schauen – und dieses auch nicht als strategisches Instrument zur Planung und Erfolgskontrolle gesehen wird.

Internet Retailing: Viele Online-Händler haben bereits oder planen in naher Zukunft, in Web-2.0-Funktionen zu investieren. Wie sehen sie diesen Trend und bieten Sie auch Services in diesem Bereich?

AT Internet: Web 2.0 oder Social Media ist für die meisten sicherlich kein reiner Trend mehr, sondern Fakt. Die Anzahl der Möglichkeiten ist nahezu unbegrenzt. Oft jedoch mangelt es auch hier an Ressourcen, stringenten Konzepten und speziell ausgebildetem Personal zum richtigen Umgang mit dem Thema.

Zur Messung des Web-2.0-Erfolges gibt es mehrere Ansätze. Zum einen ist es möglich, seinen Unternehmensblog oder die Unternehmensseite auf Facebook wie eine zusätzliche Website in die Analysen einzubinden und in die Gesamtbetrachtung mit aufzunehmen. Auch mobile Webseiten und Applikationen können im Detail analysiert werden.

Dies reicht vielen Kunden aber nicht mehr aus. Die Überwachung der Marke im Internet und die Effekte der eigenen Online-PR und der Aktionen des Wettbewerbs werden im Internet immer wichtiger.

Hierfür gibt es von uns eine Lösung: Mit dem AT Internet BuzzWatcher können unsere Kunden die Web-2.0-Plattformen (Blogs, Foren, Twitter, Facebook etc.) nach Schlagwörtern, Markennamen und wichtigen Begriffen durchforsten. Die Ergebnisse können dann nach Relevanz und Tonalität bewertet werden, sodass man eine gute Übersicht über die aktuelle Stimmungslage und den Erfolg oder Misserfolg von Kampagnen im Social Web bekommt. Auch der Einfluss dieser Kampagnen auf die eigene Website kann durch die Vernetzung des Tools mit der Webanalytics-Lösung AnalyzerNX veranschaulicht werden.

Internet Retailing: Wohin geht Ihrer Meinung nach die Reise im Bereich Webanalyse?

AT Internet: Aktuell entwickeln sich die Tools immer schneller und die Anforderungen werden mit jedem ausgebildeten Webanalysten höher. Doch mit reinen Features ist es nicht getan. Viele Firmen entdecken derzeit die strategische Relevanz der Zahlen und fragen sich: „Was kann ich damit tun und wie kann ich damit mein Online-Geschäft sinnvoll optimieren, ohne viel Zeit und Ressourcen investieren zu müssen?“

Daher besteht für die Anbieter eine der größten Herausforderungen in der Web-Analytics-Automation, das heißt, Optimierungsvorschläge oder Maßnahmen ohne zuviel menschliche Intervention bereitzustellen. Gleichzeitig wird es immer wichtiger, dass online und offline Statistiken und Kennzahlen miteinander in Einklang gebracht werden, um auch hier die Tools und Maßnahmen besser zu verzahnen. So muss ein Versandhändler seinen Katalog, seine Post- und E-Mailings, sein Call-Center, das Inventar in Ladengeschäft und auf der Website in Zukunft perfekt aufeinander abstimmen können.

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