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(Reisebericht) SAP treibt Innovation auf vier Plattformen voran – Chancen für den Online-Handel

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Letzte Woche habe ich in Madrid die Doppelkonferenz Sapphire Now und TechEd der SAP AG besucht. Knapp 5000 Besucher aus Europa und USA lauschten den Eröffnungsvorträgen von CEO Jim Hagemann Snabe und CTO Vishal Sikka. Diese beiden Gentlemen stellten sich hernach den Fragen der Journalisten und Analysten. Alle wollten wissen: Wie geht es mit SAP weiter?

Vier Plattformen

Die Walldorfer treiben Innovation und Modernisierung vor allem auf vier Gebieten voran, von denen kurz- bis langfristig auch der Online-Handel profitieren dürfte. Das erste Feld, das schon länger beackert wird, ist die Cloud, also Software as a Service. Dabei steht die ERP Suite Business ByDesign im Zentrum der Anstrengungen, aber es wird eine komplette Palette begleitender On-demand-Lösungen entwickelt, so etwa für Sales, Service, Career und Reisekosten. SAP stellte mit dem deutschen Webshop “WildnisSport” einen Nutzer von Business ByDesign, der die ERP-Suite mit seinem Shopsystem integriert hat.

Vishal Sikka, Chief Technology Officer der SAP AG



Dass SAP sukzessive all ihre Anwendungen virtualisierbar macht, erstaunt eigentlich niemanden mehr. Wie Paul Maritz, CEO von VMware, in Vishal Sikkas Keynote sagte, sind bereits mehr als 50% aller Server-Anwendungen auf der Welt virtualisiert. Das gleiche ist auch bei SAP selbst bereits der Fall, und bei den SAP-Kunden ist dieser Trend ebenfalls unumkehrbar.

Weitaus interessanter ist da schon das Vorhaben, sämtliche Anwendungen auch mobil bereitzustellen, also mindestens auf dem iPad. Das erfordert einen erheblichen Umgestaltungsprozess der Benutzeroberflächen, aber dazu hat SAP bereits entsprechende Firmen eingekauft. Mit Hilfe der Technologie, die Sybase liefert, können mobile Geräte und Endbenutzer mit Software beschickt und sicher provisioniert werden. Mit Technologie von BusinessObjects können diesen mobilen Nutzer auch Business Analytics-Lösungen aufs iPad geschickt werden.

In-memory-Computing

Die vierte Plattform bildet künftig die In-memory-Technologie in Gestalt der Appliance SAP HANA. Diese wird bereits über einem halben Dutzend namhafter Rechnerhersteller wie HP, Dell und Fujitsu gefertigt. HANA soll jede Art von Anwendung beschleunigen, und zwar nicht nur um den Faktor 1000 oder 10.000, sondern sogar um den Faktor 100.000. Das bedeutet, dass nicht nur Datenbank- und BI-Prozesse beschleunigt werden, sondern auch ganz normale Transaktionen in betriebswirtschaftlichen Anwendungen.

Welche Folgen es hat, wenn man einem Kunden, der an der Kasse des Ladengeschäfts steht, binnen zwei Sekunden ein komplexes Anreizangebot als Dank für seine Klubmitgliedschaft machen kann, zeigte Vishal Sikka anhand des japanischen Unternehmens Yodobashi. Die beschleunigten Prozesse sind nicht einfach nur optimiert, sondern erlauben neue Geschäftsmodelle.

Das Messegelände IFEMA in Madrid während der Sapphire 2011



Besonders auf der mobilen Plattform, die etwa in China, Indien, Brasilien und der Türkei dominant ist, dürften rasche Interaktionen zwischen Anbietern und Kunden erfolgsentscheidend sein. In Südkorea hat bereits die britische Supermarktkette TESCO diesen Weg beschritten und mit QR-Codes an Haltestellen usw. gute Erfolge erzielt. Wie mir Vivek Ranadive, der Gründer und Chef des amerikanischen Technologieunternehmens TIBCO, einmal im Interview sagte: “Die Lichtgeschwindigkeit ist nicht genug.” Es kommt allerdings darauf an, welche Schlüsse man daraus zieht.

Fazit

Das Fazit kann nur lauten, dass wir – wie so häufig – in “interessanten Zeiten” leben. Das ist diesmal aber kein chinesischer Fluch, sondern eine Chance für aufregende Innovationen, die wir gerade auch im Online-Handel sehen werden.

Ihr Michael Matzer

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