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[Editorial]Google gibt zu, WLANs und E-Mails ausgespäht zu haben

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Nachdem es Kritik von Seiten der deutschen Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner gehagelt hat, hat Google zugegeben, dass es beim Aufbau des deutschen STREETVIEW-Angebots WLAN-Daten gesammelt habe. Darunter seien auch E-Mails gewesen. Diese Panne unterlief Google aber nicht nur in Deutschland, sondern in auch in 29 weiteren Ländern. Bei dem “Versehen” wurden etwa 600 Gigabyte an Daten gesammelt.

Durch die Panne, für die sich Google Amerika entschuldigt hat, erscheint das Vertrauen in das Geschäftsgebaren des Unternehmens erheblich unterminiert worden zu sein. Mehrere Zeitungen wie die Süddeutsche Zeitung und die Stuttgarter Zeitung greifen das Thema in ihren Editorials auf.

Etwas kaltschnäuzig entgegnet Google Deutschland darauf: “Die Erfassung von WiFi / WLAN-Daten ist weder etwas Neues, noch ist es etwas was nur Google macht. Diese Art von Daten werden seit Jahren von verschiedenen – darunter auch deutschen – Unternehmen gesammelt. Wir haben immer offen über die Tatsache gesprochen, dass Google diese Informationen auf verschiedene Art und Weisen erfasst.” Weil es also alle machen und nicht nur Google, kann es also nicht so schlimm sein, fremde Daten zu sammeln.

Google Deutschland setzt noch einen obendrauf: “Es handelt sich hierbei nicht um persönlich identifizierbare Daten. Diese Daten sind anonym und die Erhebung ist rechtmäßig.” Dann ist ja wieder alles in Butter, oder?

Doch es geht um das beschädigte Vertrauen in den Suchmaschinengiganten (sein aktueller Aktienkurs liegt bei über 500 US-Dollar), insbesondere in Deutschland. Hierzulande beantwortet Google 90% aller Suchanfragen, hat also ein Quasi-Monopol. Dieses ist ebenso wie das Vertrauen der Vebraucher von wesentlicher Bedeutung für den E-Commerce in Deutschland.

Sollten sowohl Vertrauen als auch Googles Marktanteil sinken, hätte dies direkte und höchst negative Auswirkungen auf alle-E-Commerce-Partner Googles. Das wäre beispielsweise bei AdWords der Fall, aber auch bei der Ausgabe von Trefferliste in Verbindung mit Videos und Ratings (vgl. dazu unser BazaarVoice-Interview).

Auch bei (künftigen) Location-based-Anwendungen im Mobile Commerce könnte eine Abkehr von Googles Services beträchtliche Auswirkungen auf das Geschäft haben. Google erklärt hierzu: “In der Tat haben wir mit der gesamten Branche offene Standards für geobasierte Dienste kreiert. Tausende von Anwendungen auf mobilen Endgeräten wie beispielsweise dem iPhone und Android-Telefonen sowie Websites wie Twitter oder Browser wie Firefox machen Gebrauch von solchen Wifi-Lokalisierungen.” Google ist also überall drin. Eine Beschädigung des Quasi-Monopols könnte die Märkte verändern.

Die Stuttgarter Zeitung kommentiert: “Diese Panne wird dem Konzern stärker schaden als alle bisherigen Diskussionen über sein Geschäftsgebaren.” Der deutsche Online-Handel sollte daher die weitere Entwicklung in dieser Angelegenheit genau im Auge behalten.

Der Staatsanwalt hat die Ermittlungen aufgenommen…

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