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[Editorial] ISC 2010: Supercomputer fördern E-Commerce

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Am 31. Mai wurde in Hamburg die 25. International Supercomputing Conference (ISC) eröffnet. Die ISC 2010 hat sich in Europa zur größten Veranstaltung über High Performance Computing (HPC)entwickelt. Ursprünglich von Professor Hans Meuer 1986 in Mannheim für einen kleinen elitären Kreis initiiert, hat sich die Konferenz mit rund 2000 Fachbesuchern aus 50 Ländern zu einer wichtigen Tauschbörse für Neuheiten, Meinungen, Erkenntnissen und Botschaften entwickelt.

HPC-Einsatzbereiche

Supercomputer werkeln heutzutage überall im Hintergrund, so etwa in der Produktentwicklung (Design, Prototyping, Crashtest-Simulationen), aber auch bei der Visualisierung von MRI- und CT-Scans. So sei etwa die Wartedauer für ein CT-Scanbild von sechs Stunden auf unter eine Minute gesunken, sagte Intel-Produktmanager Kirk Skaugen.

Intel-Manager Skaugen präsentiert den neuen Koprozessor Kings Ferry



Deutschland verfügt über mehrere Ebenen von Hochleitungsrechenzentren (HLRZ), von denen die bekanntesten in Jülich und Stuttgart betrieben werden. Bis vor kurzem war IBMs BlueGene-Rechner in Jülich („Jugene“) der schnellste Rechner der Welt und führte die zweimal im Jahr veröffentliche Liste der Top500-Rechner an.

Die Rolle der Grafikprozessoren

Inzwischen haben sich gleich zwei chinesische Rechner unter die Top Ten dieser Liste geschoben. Indem sie die Fehler und Altlasten ihrer Vorgänger vermieden haben, konnten sie die neueste und leistungsfähigste Technik einsetzen. Interessant ist dabei besonders, dass die Chinesen neben den inzwischen gängigen Quadcore-Prozessoren von Intel und AMD zur Beschleunigung vor allem Unmengen von Grafikkoprozessoren (GPUs) einsetzen. Mit den kleinen Prozessoren, die auf einer GPU-Karte sitzen, können sie große Rechenaufgaben auf vielen kleineren Prozessoren parallel abarbeiten lassen. Parallelverarbeitung ist das Mantra des Supercomputings.

GPUs haben einen Siegeszug sondergleichen hinter sich. Eindeutiger Marktführer ist hier Nvidia, deren Grafikkarten für den Entertainmentbereich inzahlreichen PCs stecken. Aber Nvidia stellt noch zwei weitere Produktlinien her. „Quadro“ eignet sich für den CAD/CAM-Bereich, während „Tesla“ und die noch leistungsfähigere „Fermi“-Karte für das High Performance Computing (HPC) gedacht sind.

Ein neuer Supercomputer wird vorgestellt.



HPC im E-Commerce

Diese Hochleistungsgrafikkarten sind für den E-Commerce-Markt besonders interessant. Sie können erwiesenermaßen in kürzester Zeit hochauflösende Bilder generieren und für einen Online-Shop bereitsstellen. Das gilt nicht nur für große 3D-Raytracing- und 3D-Rendering-Fotos, 3D-Fotos von Google Earth und StreetView, sondern auch für Videos in HD-Auflösung. Verbraucher werden künftig High Density-Qualität auf dem Fernseher und der BluRay-Disc ebenso voraussetzen wie im Internet.

Die entsprechenden Bandbreiten für die Endgeräte werden ja zur Zeit geschaffen, auch im Mobilfunk (Stichwort: LTE). Bei der Fußball-Weltmeisterschaft im Jahr 2014 werden wahrscheinlich Supercomputer mit den Nachfolgern von Tesla und Fermi eifrig im Hintergrund werkeln, um jedem HD-fähigen Handy auf der Welt entsprechend hochauflösende Videos zu liefern. Die Preise für die GPUs wie auch die HD-fähigen Handys dürften bis dahin entsprechend gefallen sein, denn sie sind dann für den Massenmarkt geeignet – und nicht zuletzt wird jeder Gamer der Welt eine hochleistungsfähige GPU haben wollen.

Paradiesvögel auf der Konferenz



Neuheiten kommen!

Erste Ergebnisse der Migration von Programmen auf die GPU kommen auf den Markt: Die amerikanische Softwarefirma Elemental Technologies bringt im August die finale Version von „Badaboom“ in die Geschäfte, einem Programm zur Umrechnung von Video-Formaten. Wer beispielsweise während eines langen Flugs ein, zwei Filme auf seinem iPod Nano, iPod Touch oder dem TV-Handy anschauen möchte, muss zuerst die DVD-Formate für die kleinen Geräte passend runterrechnen. Hierfür eignet sich ein Video-Transcoding-Programm wie zum Beispiel Apple iTunes. iTunes greift auf den Hauptprozessor zu und braucht für die Umformatierung eines zweistündigen Films ca. 5 Stunden – sogar dann, wenn im PC ein teurer Quadcore-Prozessor steckt. Mit Badaboom dauert das Umrechnen hingegen laut Hersteller nur etwa 35 Minuten.

CoolIris Unternehmens-Homepage



Ein weiteres Beispiel ist das Programm „CoolIris, eine kostenlose Browser-Erweiterung, die den Internet Explorer per Mausklick in eine Diashow verwandelt. Piclens zeigt Bilder und Videos als eine 3D-Wallpaper an. Der Nutzer gleitet mit dem Mauspfeil über die Wand und klickt auf ein Bild oder Video, um es heranzuzoomen oder zu öffnen.

Alle bekannten Foto- und Video-Webseiten unterstützen CoolIris: Flickr, Facebook, Google Images, MySpace, YouTube etc. Bei CoolIris geht es nicht nur um das 3D-Erlebnis und darum, vor Freunden mit der schicken Anwendung anzugeben, sondern um die Beschleunigung und Optimierung von Recherchen, denn so kann eine große Anzahl von Bildern schneller durchsucht werden.

Fazit

Am Internet-Frontend sehen Online-Händler die ersten Früchte des Siegeszuges der GPUs. Sie werden nicht die letzten bleiben.

(c) der 3 ISC-Fotos: Tim Krieger

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