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(Editorial) SAP investiert in Cloud-Business

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Mit seinem Kauf des US-amerikanischen Softwareanbieters SuccessFactors bekräftigt die SAP AG ihre Absicht, im Cloud-Markt eine zentrale Rolle zu spielen. SuccessFactors bietet seine Lösung für Human Capital Management nur online und auf Mobilgeräten an. “Das Kaufgebot der SAP ist das richtige Signal an den Cloud-Markt”, meint IDC-Analyst Rüdiger Spies. “Die 3,4 Milliarden Dollar, die SAP dafür in die Hand nimmt, bilden ein nachhaltiges Investment.”

Im Juli habe ich auf Internetretailing.de die zwei Teile meines Interviews mit SuccessFactors veröffentlicht. Inzwischen ist das Unternehmen erheblich gewachsen: Aus den damals genannten 12 Millionen Nutzern bei 3600 Kunden sind mittlerweile 15 Millionen in 168 Ländern geworden. Die Softwareschmiede aus San Mateo schreibt Umsatzzuwächse zwischen 77% (Q3 YOY) und 59% (Q1-3/11), ein Zeichen dafür, dass sie in einem sehr dynamischen Marktsegment tätig ist: Talent Management und Business Execution.

Patentanwalt Rüdiger Spies, Analyst bei IDC



Cloud-Angebote sind inzwischen auch für Online-Händler von höchstem Interesse, erlauben sie es doch von CapEx auf OpEx umzusteigen. Konnte man eine Investition zuvor nur als Kapitalanlage (CapEx) über drei Jahre abschreiben, so lassen sich die Abogebühren nun als laufende Betriebsausgaben (OpEx) geltend machen, was eine ganz andere Finanzplanung erlaubt.

Da ein Shopbetreiber eh schon im Internet tätig ist, bereitet es ihm in der Regel keine Probleme, seinen Shop mit einem anderen Cloudsystem zu integrieren. Der Outdoor-Anbieter Wildnissport.de hat beispielsweise seinen Shop mit SAPs ERP-Suite Business ByDesign gekoppelt, um ein leistungsfähiges Backend für seine Geschäftsprozesse zu erhalten. Mit den Modulen in der SuccessFactors-Plattform könnte Wildnissport.de beispielsweise nach Fachkräften im Internet suchen (Talent Management), deren Ausbildung steuern (Learning Management) und bei sich deren Leistung lenken und messen (Performance Management).

Doch Wildnissport.de könnte dies alles nicht nur in der Cloud betreiben, sondern auch mobil. SuccessFactors offeriert entsprechende Apps oder mobile Seiten. Was SAP nun vorhat, besteht in der Integration von Cloud- und Mobil-Angeboten mit den PC-basierten Inhouse-Systemen seiner Neu- und Bestandskunden.

“Dieses hybride Angebot ist das eigentliche Alleinstellungsmerkmal für SAP”, resümiert Rüdiger Spies. Wie SAP bestätigt, lässt sich SuccessFactors nicht nur mit Cloud-Lösungen koppeln, sondern auch mit den vorhandenen On-premise-Fachlösungen wie SAP HCM, das schon bei 13.000 Kunden im Einsatz ist. So können die Walldorfer nicht nur kleine Retail-Shops, sondern selbst größte Konzerne wie Siemens (45.000 Nutzer) und Allianz adressieren – insgesamt 500 Mio. Nutzer bei SAP-Kunden.

Es gibt drei nicht zu unterschätzende Nebeneffekte des für Januar geplanten Firmenkaufs, wie SAP verlautbart:



  1. Das Fachwissen von SuccessFactors, die schnellen Cloud-Innovationen und der Erfolg bei umfangreichen Cloud-Implementierungen wird SAP-Kunden helfen, Cloud-Applikationen noch schneller einzuführen.

  2. Die mobilen Anwendungen von SuccessFactors in Verbindung mit dem Mobility-Lösungsangebot von SAP und Sybase wird Kunden ein leistungsfähiges „B2E“(“von Unternehmen zu Mitarbeitern”)-Mobilitäts-Portfolio bieten.

  3. Der Fokus vo n SuccessFactors, Einblick in die Unternehmensentwicklung und Umsetzung von Strategien zu ermöglichen, ergänzt die Business Analytics Plattform der SAP. Dadurch wird eine neue Ebene für Entscheidungen in Echtzeit über das gesamte Unternehmen hinweg erreicht.



Lars Dalgaard, CEO von SuccessFactors



Dass Lars Dalgaard, der CEO von SuccessFactors, künftig das Cloud-Geschäft leiten und aufbauen soll, ergibt viel Sinn, wenn man bedenkt, dass die Walldorfer bislang mit der Cloud im Clinch liegen: Das Abomodell kannibalisiert das bisherige Lizenzmodell, und zweitens bestehen in der Matrix der Cloud-Angebote noch Lücken. “Der Kauf von SuccessFactors schließt eine dieser Lücken”, konstatiert Rüdiger Spies.

Welche Meinung haben Sie dazu? Ich freue mich auf Ihre Zuschriften.

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Michael Matzer, editor Germany

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