Viele Frauen sind auf der Suche nach dem perfekten Make-up für ihren Gesichtstyp. Dabei kann ihnen jetzt der Computer weiter helfen. Forscher des Max-Planck-Instituts für Informatik (MPI) in Saarbrücken haben ein Programm entwickelt, das für ein fotografiertes Frauengesicht das passende Make-up auswählt und direkt am Bildschirm anzeigt. Es nutzt dafür eine Datenbank mit geschminkten Gesichtern und überträgt besonders vorteilhafte Schmink-Varianten auf Augen, Lippen und Teint. Das virtuelle Make-up kann dann auch unter verschiedenen Lichtverhältnissen bewertet werden.
Für das Make-up-Programm haben die Forscher am MPI zunächst rund 60 Frauengesichter im ungeschminkten und geschminkten Zustand unter verschiedenen Lichtverhältnissen fotografiert. Danach wurden aus diesen Aufnahmen im Computer dreidimensionale Modelle der Gesichter erstellt.
„In diesen räumlichen Modellen können wir die Farbe der Haut, Augen und Haare sowie die Gesichtsform genau analysieren und bewerten. Diese Merkmale haben wir in eine Datenbank aufgenommen, mit der die neuen Gesichter dann abgeglichen werden“, erklärt Kristina Scherbaum, die als Forscherin am MPI das Programm entwickelt hat. Mit ihren Rechenverfahren findet der Computer automatisch heraus, welches Make-up die Gesichtszüge einer Frau besonders schön untermalt.
„Wir berücksichtigen dabei auch persönliche Merkmale wie etwa Sommersprossen oder Muttermale. Außerdem können wir bewerten, ob ein schon vorhandenes Make-up dem jeweiligen Gesichtstyp entspricht“, erläutert Kristina Scherbaum. Ein besonders schönes Make-up kann mit Hilfe der Software auch von einem Foto auf ein anderes Porträt übertragen werden. „Dies könnten zum Beispiel Visagisten in der Ausbildung nutzen. Sie hätten auch die Möglichkeit, aus dem Datenbestand ein Idealgesicht für ein schon erprobtes Make-up zu erstellen“, sagt die Informatikerin.
Auf der Computermesse Cebit wollen die Forscher des Saarbrücker Max-Planck-Instituts an verschiedenen Beispielen zeigen, wie man das Foto einer ungeschminkten Person mit einem typgerechten Make-up versehen kann. Die Wissenschaftler wollen das Programm am saarländischen Forschungsstand (Halle 9, B 43) vorstellen. Wann man dieses Programm in einen Webshop für Kosmetik einbauen kann, wäre eine interessante Frage, die man ihnen auf der Messe stellen könnte.
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