Interview mit Gunnar Klauberg, Marketing Director Europe bei Day Software.
Internet Retailing: Herr Klauberg, was ist CQ5 und welchen Funktionsumfang bietet es als Content Management System (CMS)?
Gunnar Klauberg, Marketing Director Europa bei Day Software
Klauberg: CQ 5 ist die Online-Marketing-Suite von Day Software und umfasst die Applikationen Web Content Management (WCM), Digital Asset Management und Social Collaboration. Diese drei vereinheitlichten Anwendungen laufen auf unserer ECM-Plattform CRX , einer Cloud-fähigen Infrastruktur (ECM: Enterprise Content Management). Mit CQ5 lassen sich dynamische Internet- und Intranetauftritte erstellen und betreiben, eine Vielzahl von Digital Assets wie Bilder, Videoclips und Präsentationen verwalten, und Mitarbeiter können abteilungsübergreifend effizient zusammenarbeiten.
Worin unterscheidet es sich von vielen anderen CMS?
Im Gegensatz zu vielen anderen CMS-Anbietern legen wir bei CQ5 den Fokus auf das Online-Marketing im Web 2.0. Das heißt, bei uns finden Marketingprofis und Online-Händler mehr Features, um ihre Internetkampagnen zu optimieren und effektiver zu machen. Mit CQ5 können sie unter Einbeziehung sämtlicher Möglichkeiten von Social Media und Targeting (s.u.) die Akquise neuer Kunden vorantreiben und Interessenten durch zielgerichtete Messaging‑ und Promotion-Maßnahmen als Kunden gewinnen.
Daneben unterscheidet sich CQ5 durch seine hohe Usability, die vielen Features zur Internationalisierung des Internetauftritts, die einfache Erweiterbarkeit der Plattform und das übersichtliche Workflow-Management.
Warum und wie lässt sich CQ5 mit Online-Shops integrieren? Gibt es Unter- oder Obergrenzen für solche Shops? Gibt es bestimmte Branchen, die besser geeignet sind als andere?
Neben den weit reichenden Digital Asset Management-Funktionen, die für eine ansprechende Produktpräsentation von großen Produktmengen immer wichtiger werden, ermöglicht CQ5 mithilfe des Open-Source-Frameworks Apache Felix die Verwaltung von Produktkatalogen, Preisen und Werbekampagnen auf Serverebene und ist daher die ideale Unterstützung von Online-Shops. Daneben lässt sich CQ5 auch als Content-Management-System für Kundensupport und Self-Service-Portale einsetzen.
Da die Software von Day auf gut dokumentierten Open-Source-Projekten wie z.B. Apache Felix, Sling und Jackrabbit basiert, profitieren unsere Kunden von einem effizienten Implementierungsprozess mit kalkulierbaren Schritten für eine schnelle und dennoch flexible Einführung von CQ5.
Die neuen Integrationen nutzen die Targeting-Funktion (Zielgruppenorientierung, Personalisierung und Verhaltensanalyse, s.u.) im Rahmen eines Web Experience Managements von CQ5 als Shop Frontend. Das Frontend greift auf die Kunden-, Produkt-, Pricing- und Lagerdaten aus Drittsystemen zurück, um ein schlüssiges Shop-Konzept umzusetzen. Teil dessen sind üblicherweise Promotionen, Kampagnen und Cross-Selling, die durch das Targeting unterstützt in CQ5 abgebildet werden.
Üblicherweise stehen ein gewisses Produktvolumen und eine hochklassige Produktpräsentation im Fokus der CQ5-Kunden, denn sie wollen mit Day Software eine anspruchvolle Web-Erfahrung in ihrem Shop umsetzen. Nach oben hin sind dank der Skalierbarkeit und Ausfallsicherheit von CQ5 die Möglichkeiten sehr weitreichend. Nutzt der Shop-Betreiber die Möglichkeiten des Cloud Computings, so kann er durch das so genannte Hot Join Clustering während des Betriebs ohne Unterbrechung weitere Server hinzufügen bzw. entfernen und damit flexibel auf die jeweiligen Anforderungen reagieren.
Day Software hat mit Rosetta Stone, Prénatal, John Lewis und anderen zwar ein breites Spektrum an Kunden aus dem Einzel- und Großhandels-Segment, aber CQ5 eignet sich für alle Branchen gleichermaßen, seien es Telekommunikation, Gesundheitswesen oder Medien. CQ5 selbst eignet sich darüber hinaus auch zur Belieferung von mobilen Endgeräten mit hochwertigem Content.
Auf welche Weise erhöht CQ5 die Konversionsrate der Online-Shops?
Das Segmentierungsmodul „Targeting“ von CQ5 ermöglicht eine verbesserte Zielgruppenorientierung und Personalisierung sowie eine automatische Verhaltensanalyse der Website-Besucher (Behavioral Targeting). Mithilfe dieses Moduls können Unternehmen die Bedürfnisse der Seitenbesucher identifizieren, ihnen die passenden Inhalte und Angebote automatisch anzeigen und so die Konversionsrate zu erhöhen. Außerdem können die Shop-Betreiber mit dem sogenannten „Multivariate Testing“ zum Beispiel verschiedene Werbebanner auf ihre Beliebtheit bei den Seitenbesuchern prüfen und das meistgeklickte Banner auswählen. Das steigert ebenfalls die Konversionsrate.
Kann Day Software dafür Referenzen anführen?
Unter anderem Rosetta Stone, Prénatal und John Lewis. Da die Kunden von Day üblicherweise in einem sehr harten Wettkampf sind, müssen sie solche Daten leider vertraulich behandeln.
Wie sieht die Roadmap für CQ5 aus?
Das nächste Release von CQ5 wird sich besonders an Firmen richten, die ihre Kunden-Frontends zielgenau auch über mobile Endgeräte anbieten müssen. Darüber hinaus zielt CQ5 weiter auf das verbesserte Web Experience Management.
UPDATE: Die Firma Day Software wurde am 27. Juli 2010 von Adobe Systems übernommen.
