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Positives Resümee des Deutschen Versandhandelskongresses 2010

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Der Deutsche Versandhandelskongress ging letzte Woche in Wiesbaden zu Ende – zwei Tage, an denen die Branche einmal auf sich selbst blickte, statt auf ihre Kunden, Erfolge feierte und verdiente Mitglieder auszeichnete.

Die Preisträger (c) beim Fotografen



Leidenschaft fürs Sortiment, Liebe zum Detail, nachhaltiges Engagement für Kundenbedürfnisse und Prozesse – die klassischen Branchentugenden des Versandhandels verlieren trotz Online-Boom kaum an Bedeutung. Vielleicht auch gerade wegen ihm: „Wir leben in einer Zeit der Veränderungen“, sagte Globetrotter-Chef Thomas Lipke in seiner ersten Wiesbadener Rede als Präsident des Bundesverbands des Deutschen Versandhandels (bvh), und wünschte allen Anwesenden einen rauschenden Abend mit der alljährlichen „Heiligsprechung des Versandhandels“.

Von Unzufriedenheit war indes keine Rede, und so kam man schnell zu den Themen des Abends. „Das Internet wird erwachsen“, konstatierte Uwe Brinks, Chief Production Officer bei der Deutschen Post in seiner Eröffnungsrede. „Wäre Facebook ein Land, wäre es das drittgrößte der Welt, jedes achte Ehepaar in den USA hat sich im Internet kennengelernt – und bei allem, was im Internet inzwischen vor sich geht, sollen die logistischen Prozesse nicht weiter interessieren.“

Was Distanzhändler leisten, damit Bestellungen aus einem riesigen Sortiment schnell und unversehrt beim Empfänger landen, bleibt vom Kunden unbemerkt – umso mehr bedeutet es den Preisträgern, diese Leistungen von fachkundiger Seite honoriert zu sehen.

Preisträger Nr. 1: Musikhaus Thomann

Der Brancheninformationsdienst „Der Versandhausberater“ der FID Verlag GmbH und der Bundesverband des Deutschen Versandhandels e.V. (bvh) kürten gemeinsam den Versender des Jahres 2010. Es ist das Musikhaus Thomann mit Sitz in Treppendorf.

Das Unternehmen aus der Nähe von Bamberg ist mit 330 Millionen Euro Umsatz

Europas größter Musikversender. Die Versandhandelssparte wächst von Jahr zu Jahr

im zweistelligen Prozentbereich. Thomann exportiert in 29 Länder. Dort werden

inzwischen über 50 Prozent des Umsatzes generiert. Hans Thomann, der das

Musikgeschäft 1990 übernahm, arbeitet nach einer Devise: „Es ist egal, wo du bist – gut musst du sein.“ Dieses Prinzip hat ihn von seiner Ausbildung als Feingerätemechaniker über die väterliche Werkstatt bis hin zum internationalen Versender gebracht.

Preisträger Nr. 2: ModelCar

Der Juniorenkreis im Bundesverband des Deutschen Versandhandels e.V. (bvh) prämiert in jedem Jahr ein beispielgebendes, junges Unternehmen mit dem „bvh-Young Business Award“. In diesem Jahr ist „ModelCarWorld“ der Preisträger.

Das Unternehmen handelt seit 2001 mit Modellautos für die Sammlergemeinde in

Deutschland, Europa und der ganzen Welt. ModelCarWorld und ihre

Schwestergesellschaften, unter anderem in den USA, arbeiten in dem fachspezifischen

Sortiment sehr erfolgreich. In Spitzenzeiten werden täglich rund 2.000 Pakete weltweit

versendet. Über 100.000 Kunden zählt das Unternehmen allein in Europa.

Spezialshops wie „Rescue in Scale“ (Rettungsfahrzeuge), „Bikes in scale“ (Motorräder),

„Land Kollektion“ (Agrarfahrzeuge) und „Mini Car 87“ (Fahrzeuge im Maßstab 1:87)

führen zu einer fast unglaublichen Sortimentstiefe. ModelCarWorld wird geführt vom

Ehepaar Elke und Klaus Kiunke. Der Hauptsitz ist in Flörsheim in der Nähe von

Frankfurt am Main.

Besonders beeindruckt waren die Juroren von der Tatsache, dass es dem

Geschäftsführerehepaar gelungen ist, für eine sehr enge und spezifische Zielgruppe ein

hoch effizientes Versandhandelskonzept aufzubauen. „Wir führen Produkte, die wir

teilweise nur ein- oder zweimal im Jahr verkaufen. Trotzdem bieten wir sie an, weil es

genau diese Punkte sind, die uns von den Mitbewerbern unterscheiden“, so Klaus

Kiunke.

Noch mehr Preise

Für Spaß sorgte am folgenden Abend auch TV-Moderator Gerhard Delling bei der Preisverleihung für den Katalog und Online-Shop des Jahres, den Katalogpreis der Jury, den Innovationspreis sowie erstmals den Publikumspreis mit Live Voting. Im Team mit Online-Expertin Isabella Belloni verstrickte er seine Interviewpartner auf und vor der Bühne immer wieder in launige Fachgespräche. Und entlockte dem E-Commerce-Experten Patrick Palombo sogar die Prognose, dass sich die etwas aus der Mode gekommenen Sammelbestellungen auf dem Sofa dank iPad wieder etablieren werden. „Ich glaube an die Renaissance des Haptischen“, so Palombo.

Für die anschließende Eröffnung des Buffet hatte Frank Iden, Geschäftsführer für Vertrieb und Marketing bei der Hermes Logistik Gruppe, Optimierungspotenzial ausgemacht: Um die vorübergehenden Staus des letzten Jahres zu vermeiden, wurde das Buffet nun auf mehrere kulinarische Inseln verteilt.

Was sich ebenso bewährte, wie das wiederholte Engagement der Gypsys zur Mail Order Party. Doch Party hin, Buffet her, wichtig sei letztlich etwas ganz anderes, meint Manfred Wolff, Vorsitzender des Bundesverbands der Dienstleister für Online-Anbieter (BDOA): „Die MOW ist die einzige Veranstaltung im Jahr, bei der alle Player des Versandhandels zusammenkommen. Das macht sie fachlich wie auch persönlich unverzichtbar.“

Der nächste Versandhandelskongress findet von 7. bis 8. Oktober 2011 wieder in Wiesbaden statt.

(Dieser Bericht basiert in Teilen auf einem Beitrag im “Mail Order World Messenger” und auf offiziellen Pressemeldungen des Bundesverbandes des Deutschen Versandhandels (bvh).)

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