Die Become Europe GmbH hat heute die Expertenstudie „Geschäftsklima im E-Commerce 2010/2011“ veröffentlicht. Den Ergebnissen zufolge erwarten deutlich mehr Unternehmen einen besseren Geschäftsabschluss für das laufende Jahr als bei der Vorjahresbefragung.
Auch die Umsatzprognosen fallen positiv aus: 84 Prozent erwarten steigende Umsätze für 2011. Social Commerce kostet die befragten Unternehmen hohe Ressourcen und erzielt noch geringe Umsätze, trotzdem wird ein Großteil (95 Prozent) in 2011 darin investieren. Die Studie wurde von der Become Europe GmbH in Zusammenarbeit mit dem ECC Handel bereits zum fünften Mal erhoben.
Das Wachstum des Online-Handels in Deutschland hält unvermindert an: Für das Jahr 2010 erwartet der Handelsverband Deutschland (HDE) einen Anstieg des B2C-E-Commerce Umsatzes um rund acht Prozent auf 23,7 Milliarden Euro. Die optimistische Stimmung im aktuellen und im neuen Geschäftsjahr 2011 spiegelt sich auch in der Investitionsbereitschaft wieder. So ist mehr als die Hälfte der Unternehmen bereit, im kommenden Jahr mehr zu investieren.
„Das starke Wachstum im E-Commerce stellt die Branche vor immense Herausforderungen“, kommentiert Aron Bohlig, Geschäftsführer der Become Europe GmbH, die Studienergebnisse. „Die Experten sehen sich vor allem mit steigendem Preiskampf und Konkurrenzdruck konfrontiert. Wettbewerbsfähigkeit sichert man sich im E-Commerce über Kundenservice und Einkaufserlebnisse durch Social Commerce und mobile Applikationen, die hohe Ressourcen erfordern. Sie wissen aber, dass der Verbraucher nicht mehr alleine über den Preis zu gewinnen ist.“
Investieren in Social Commerce
Social Commerce wird von knapp einem Drittel der befragten Experten bereits im
Unternehmen betrieben. Über 90 Prozent der Befragten, die bereits Social Commerce in
ihrem Geschäftsmodell integriert haben, sind in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Xing vertreten. Mehr als ein Viertel plant noch im Jahr 2011 Wikis oder einen Auftritt in einem Video-/Fotoportal.
Der Aufwand für Social Commerce wird von den Experten als hoch eingeschätzt, während der Einfluss auf die Online-Umsätze eher als gering betrachtet wird. Dennoch wird ein Großteil der Befragten in 2011 weiter in Social Media-Aktivitäten investieren – sei es mit gleichem Budget weitere Erfahrung sammeln oder gar das Budget erhöhen. Die befragten Unternehmer setzen dabei mehr auf Schulungen des vorhandenen Personals als auf die Einstellung neuer Mitarbeiter für diesen Bereich.
In amerikanischen Unternehmen spielt Social Commerce eine weitaus bedeutendere Rolle als in Deutschland. Bereits mehr als zwei Drittel – und somit mehr als doppelt so viele als in Deutschland – der befragten Unternehmen hat Social Commerce in das eigene Geschäftsmodell integriert. Auch in den USA sind die Social Media-Aktivitäten hauptsächlich auf soziale Netzwerke (z. B. Facebook) und Microblogs (z. B. Twitter) konzentriert.
Sonderbefragung für Online-Händler: Anforderungen an ihren Online-Shop und
Zahlungsverfahren
Speziell die Online-Händler unter den Experten wurden einer zusätzlichen Befragung
hinsichtlich des Vergleichs „Anforderungen und tatsächlichen Leistungen eines Online-Shops“ unterzogen. In den Augen der befragten Online-Händler spielen eine Zufriedenheitsgarantie sowie ein Online-Kundenservice eine sehr wichtige Rolle für die Kunden. Social Media und Mobile Commerce werden hingegen als eher unwichtig eingeschätzt. Trotzdem planen mehr als 40 Prozent der Händler eine Implementierung von Social Media und Mobile Commerce noch im kommenden Jahr.
Darüber hinaus wurden die Online-Händler über Zahlungsverfahren in ihrem Online Shop befragt. Neun von zehn Händlern bieten in ihrem Check-out die Vorkasse als
Zahlungsverfahren an, die damit zu den am meisten eingesetzten Bezahlsystemen zählt.
PayPal kann sich noch vor den traditionellen Verfahren wie Kreditkarte, Nachnahme und Rechnung auf Rang zwei platzieren.
Die im Check-out angebotenen Zahlungsverfahren in den USA zeigen ein gänzlich anderes Bild als die der deutschen Online-Händler. Nur ca. 30 Prozent der befragten Unternehmen bieten Vorkasse an. Auch die Überweisung nach Erhalt der Ware (Rechnung) wird in den USA deutlich weniger, nämlich nur von 9 Prozent der Online-Händler, angeboten. Die Kreditkarte hingegen wird von 97 Prozent der Händler als Zahlungsverfahren angeboten. PayPal und ClickandBuy weisen eine ähnliche Verbreitung in amerikanischen Warenkörben auf wie in Deutschland.