Die zehn umsatzstärksten deutschen Online-Shops erreichen zusammen rund 31 Prozent des Marktvolumen. 2009 erwirtschafteten sie zusammen 6,2 Milliarden Euro. 2008 erzielten die zehn größten Anbieter 4,7 Milliarden Euro. Diese Zahlen nennt eine jetzt vorgestellte Studie des EHI-Retail-Instituts.
Marktführer ist demnach Amazon mit einem geschätzten Deutschland-Umsatz von 1,8 Milliarden Euro. Das entspricht einem Marktanteil von 9 Prozent. Es folgt Otto mit einem E-Commerce-Umsatz von 1,16 Milliarden Euro in 2009. Mit Bonprix und Baur hat Otto zwei weitere Online-Shops in den Top-Ten.
Die aktuellen Zahlen belegen, dass der deutsche E-Commerce-Markt der wichtigste Umsatztreiber des Versandhandels ist.
Konzentration hält an
Die Top 1.000 Online-Shops erwirtschafteten einen Gesamtumsatz von rund 20 Mrd. Euro. Davon entfielen auf die Top 10 der Online-Händler 6,2 Mrd. Euro Umsatz, was einem Anteil von gut 30 Prozent entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr ist dieser Anteil um 4 Prozent gewachsen. Auch bei den Top 100 Shops macht sich eine zunehmende Konzentration bemerkbar. Mit 13,9 Mrd. Euro oder einem Umsatzanteil von fast 70 Prozent hat sich der Anteil sogar um 5 Prozent erhöht.
Computer, Unterhaltungselektronik sowie Handys und Zubehör bilden mit 2,14 Mrd. Euro oder 10,7 Prozent des Umsatzes nach wie vor das umsatzstärkste Produktsegment. Der Online-Handel mit Bekleidung, Textilien und Schuhen brachte einen Umsatz von 1,95 Mrd. Euro und hielt damit einen Anteil von 9,7 Prozent. Die Generalisten, das sind Händler, die Produkte in mindestens 5 Segmenten anbieten, realisierten 6,65 Mrd. Euro oder 33,2 Prozent des Online-Umsatzes
Vorauskasse und Kreditkarte vorn
Das am häufigsten angebotene Bezahlverfahren stellt im Online-Handel mit 68,5 Prozent die Vorauskasse dar, gefolgt von Zahlung per Kreditkarte (67,1 Prozent) und Nachnahme (59,0 Prozent). PayPal (50,3 Prozent), Lastschriftverfahren (39,3 Prozent) und Zahlung auf Rechnung (37,7 Prozent) sind weitere häufig angebotene Verfahren. Die meisten Online-Shops bieten mehrere Zahlungsverfahren an.
Social Media entwickelt sich
Auch bei vielen Online-Händlern gehören Social Media inzwischen zum Portfolio der Kundenbindung. 33 Prozent der Shops haben ein Facebook-Profil, 21 Prozent verfügen über einen Twitter-Account. Es lässt sich erwarten, dass hier sehr schnell weitere Händler die Verzahnung zu Facebook etc. in die Wege leiten und das Innovationspotential durch Produkt- bzw. Shopbewertungen der Kunden nutzen werden.
Beim Thema Transparenz haben einige Online-Shops noch Nachholbedarf. 43 Prozent kommunizieren ihre Versandarten auf ihrer Website nicht oder nicht deutlich.
Das Gütesiegel “EHI Geprüfter Online-Shop” erfreut sich bei den 1.000 größten Online-Händlern zunehmender Beliebtheit. Aktuell vertrauen 28 Prozent der Online-Händler auf die positive Wirkung des Gütesiegels. Diese Händler erwirtschafteten 37 Prozent des Marktumsatzes.
Die Studie
Die EHI-Studie “Der deutsche E-Commerce-Markt 2010” basiert auf einer Analyse der 1.000 größten Online-Shops, die das EHI gemeinsam mit dem Hamburger Statistikunternehmen Statista zum zweiten Mal durchgeführt hat.
Die Analyse der Online-Shops wurde von September bis Dezember 2010 durchgeführt. Die Angaben zu den Umsätzen beziehen sich auf das Geschäftsjahr 2009. Die komplette Studie “Der deutsche E-Commerce-Markt 2010”, inklusiver einer umfangreichen Excel-Datenbank mit allen erhobenen Merkmalen, ist auf handelsdaten.de erhältlich. Ein PDF mit dem Cover und dem Inhaltsverzeichnis bekommen Sie HIER.