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(Interview) ERP und Cloud Computing für Shopbetreiber

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Internet Retailing führte ein Interview mit Martin Vollmer, Leiter Unternehmenskommunikation, GUS Group, zum Thema Prozessoptimierung durch ERP, Cloud und RFID-Chips.

Internet Retailing: Die GUS Group ist auf die Prozessindustrie spezialisiert. Gibt es Prozesse, die Shopbetreiber mithilfe Ihrer Lösungen als erstes optimieren sollten?

Martin Vollmer: In der Prozessindustrie – also in den Branchen Pharma, Food und Chemie – gibt es besondere gesetzliche Anforderungen beim sogenannten „In-Verkehr-Bringen“ der Waren. So dürfen verschreibungspflichtige Medikamente nur in Apotheken abgegeben werden – also ist auch die Online-Apotheke in erster Linie eine Apotheke. Weniger streng, aber ebenso mit Auflagen verbunden, sind Verkäufe von Nahrungsmitteln oder Chemikalien. Ein Shopbetreiber muss deshalb sicherstellen, dass sein Online-Auftritt die entsprechenden Vorgaben aus Gesetzen und Regularien berücksichtigt. Dabei helfen wir gern.

 

Internet Retailing: Da immer mehr Lebensmittel und andere verderbliche Güter (Medikamente, chemische Stoffe, Pflanzen) in Online-Shops angeboten werden, könnte es mit Hilfe einer Prozessoptimierungslösung (BPM) doch möglich sein, sowohl die Lagerhaltung als auch die Logistik (Fulfillment, Lieferung, Rückrufaktionen) zu optimieren. Bietet GUS dazu eine spezielle Lösung an?

 



Martin Vollmer, Leiter Unternehmenskommunikation der GUS Group



Martin Vollmer: Prozessoptimierung ist immer ein zentrales Thema, wenn Kunden unsere Lösungen einsetzen.- Mit der GUS-OS Suite betreuen wir den gesamten Wertschöpfungsprozess, also Einkauf-Produktion-Verkauf, aber auch Qualitätsmanagement, Logistik, Rechnungswesen und Controlling.

Gerade die Integration dieser Aufgabenbereiche bietet erhebliche Optimierungspotenziale. So ist es zum Beispiel wichtig, dass Qualitätsmanagementaufgaben ebenso prozessbegleitend gestaltet werden wie Produktions- und Verkaufsprozess. Außerdem haben unsere Kunden immer stärker Bedarf an guten Controlling-Werkzeugen, die belastbare Unternehmenskennzahlen auf allen Ebenen der Geschäftsvorfälle liefern.

 

Internet Retailing: Wie ließe sich diese Lösung konkret einsetzen? Und worin bestünden für den Shopbetreiber die Nutzeffekte?

 

Martin Vollmer: Die GUS-OS Suite umfasst praktisch alle Unternehmensbereiche – von der Produktion bis zur Logistik, von Finance bis zum Qualitätsmanagement. Konkret auf die Aufgabenstellung eines Shopbetreibers bezogen sehen wir die wesentlichen Nutzeneffekte in der engen Verzahnung der Verkaufsfunktionen mit der Bestandsführung und der Logistik. Das wird insbesondere bei den mit dem Verkauf verbundenen Lieferprozessen deutlich: aus der Bestellung werden unmittelbar Buchungsdaten im Rechnungswesen erzeugt, während gleichzeitig Kommissionieraufträge und Lieferpapiere produziert werden.

Natürlich kann auch direkt bei der Übernahme eines Artikels in den Warenkorb geprüft werden, ob die Ware verfügbar ist. Hier lassen sich auch Regeln hinterlegen, nach denen dann ein späterer Liefertermin oder ein alternatives Warenangebot vorgeschlagen wird. Wesentlich ist, dass die Geschäftsprozesse über eine integrierte Workflow-Engine gesteuert werden, die sowohl die Shopprozesse regelt als auch die Backoffice- und Logistikaktivitäten.

 

Internet Retailing: Welche Bedeutung könnten in Prozessketten RFID-, CPS- und NFC-Chips spielen und was hätten der Shopbetreiber und sein Kunde davon?

 

Martin Vollmer: Wir sehen Systeme, die Status- und Umgebungsdaten erfassen und speichern, vor allem dort, wo kritische Prozesse berührt werden – beispielsweise in der Frische- oder Tiefkühllogistik. Hier kommt es unter anderem darauf an, dass bei der Lieferung die Tiefkühlkette nicht unterbrochen werden darf – und Sensoren können dies messen und damit artikelbezogen dokumentieren. Der Shopbetreiber sollte die Einführung eines solchen Systems jedoch auf jeden Fall in enger Abstimmung mit dem Lieferanten der Waren oder des Logistikdienstleisters planen.

 

Internet Retailing: Cloud Computing spielt auch für Shopbetreiber eine Rolle, denn sie binden ja Services in ihre Plattformen ein, etwa für Suche, e-Payments usw. Aber lohnt es sich, auch eine Private Cloud zu erstellen und zu betreiben, sozusagen einen ERP-Shop in der Cloud?

 



Das Produktportfolio der GUS-Group



Martin Vollmer: Die Private Cloud ist möglicherweise die Infrastruktur der Wahl, wenn es sich um eine hochgradig individualisierte Anwendungsumgebung handelt. Je standardisierter die Lösung jedoch ist, umso mehr empfehlen sich die Vorteile einer SaaS-Lösung (Software as a Service).

Die Private Cloud bedeutet ja die Bereitstellung einer Rechenzentrumsleistung, eines Sicherungsservices und natürlich eines Anwendungssupports in einer individuellen Cloud-Infrastruktur. Das ist vor allem dort interessant, wo unterschiedliche Internet-Services zusammengefasst werden und eine hohe Verfügbarkeit gewährleistet sein muss.

 

Internet Retailing: Was hätte ein mittelständischer Shopbetreiber davon und wie würden seine Kunden davon profitieren?

 

Martin Vollmer: Grundsätzlich glauben wir, dass die professionellen Cloud-Services mehr Daten- und Ausfallsicherheit bieten, als dies von einem mittelständischen Shopbetreiber in Eigenregie bei wirtschaftlich vertretbarem Aufwand geleistet werden kann.

Cloud-Computing bedeutet zudem, dass der Shopbetreiber wesentliche Anfangsinvestitionen wie zum Beispiel Hardwarekauf auf monatliche Nutzungsgebühren verteilen kann und darüber hinaus weniger Personal und Zeit für die Pflege des Systems bereitstellen muss. Gerade in margenknappen Märkten kann sich das also unmittelbar auf die Rendite des Shops auswirken.

 

Internet Retailing: In welche Richtungen treibt die GUS Group ihr Engagement im E-Retail (B2C, B2B) voran, ebenso im Cloud Computing? Wenn ja, mit welcher Strategie?

 

Martin Vollmer: Wir bieten GUS-OS Shop als ein Modul unserer integrierten Lösungssuite GUS-OS (Open Solution) an. Dabei ist es für uns unerheblich, ob der Kunde die Unternehmenslösung im eigenen Betrieb (OnPremise) oder in einer Privaten Cloud (OnDemand) nutzen möchte.

Auch ein standardisierter Service (SaaS) ist möglich. Entscheidend ist der hohe Integrationsgrad zwischen komplexen Geschäftsprozessen, die eben Einkauf, Produktion mit dem Verkauf mit und ohne Shopsystem verknüpft sowie die Logistik und das Rechnungswesen mit einbezieht. Wer diese Integration nicht braucht, ist mit den Shops „out of a box“ möglicherweise besser bedient.

 

Zum Unternehmen GUS Group

Die GUS Group AG und Co. KG mit Hauptsitz in Köln ist ein Anbieter von Unternehmensanwendungen mit Schwerpunkt in der Prozessindustrie (Pharma, Biotechnologie, Kosmetik, Nahrungs- und Genussmittel, Chemie) und Logistik. Sie implementiert Lösungen für den gesamten Business Cycle: ERP, Qualitätsmanagement, Lieferkettensteuerung (SCM), Kundenbeziehungsmanagement (CRM), Rechnungswesen und Controlling, Business Intelligence und Archivierung. 1980 gegründet, zählt die GUS Group heute über 120 Mitarbeiter.

 

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