Internet Retailing sprach mit Heinz D. Schultz, den Geschäftsführer von Mindlab, über eine ganzheitliche Webanalyse-Strategie im Hinblick auf die Performance von Apps.
Internet Retailing: Mindlab bietet seinen Kunden vor allem Web Performance Analyse. Auf der dmexco haben Sie ein neues Produkt vorgestellt, das die In-App-Analyse ermöglichen soll. Worum handelt es sich dabei und woraus ergibt sich die Notwendigkeit für den Einsatz dieses Werkzeugs?
Heinz D. Schultz: Der netmind Rapptor ist ein Softwareprodukt, das dem Entwickler eine umfassende Echtzeit-Analyse der Vorgänge in der Anwendung ermöglicht. Es wird auf dem Server des jeweiligen Betreibers installiert, damit die Datenhoheit beim App-Betreiber bleibt. So kann, wie auch bei Websites, eine vollständige Analyse der generierten Daten ausgeführt werden, wobei höchste Sicherheitsrichtlinien und die Vorgaben für Third Party Analytics Provider von Apple erfüllt.
Ohne eine In-App-Analyse wird die Anwendung für den Entwickler nach dem Download zur Blackbox und jenseits der Downloadzahlen hat er keine Möglichkeit, mehr über die Nutzung zu erfahren. Um aber langfristig mit einer App erfolgreich zu sein, ist die Überprüfung der Nutzung sinnvoll – auch um diese zu verbessern und an das Nutzerverhalten anzupassen.
Die In-App-Analyse liefert Kennzahlen, wie man sie als Betreiber bereits von der Webseite kennt. So wie auch die Webseite bereits seit Jahren an die Kundenpräferenzen angepasst wird, können Dank moderner Analyse-Technologie auch Apps an die Wünsche der Kunden angepasst werden.
Können Sie ein Kundenbeispiel für erfolgreichen Einsatz Ihres In-App-Analyse Tools nennen und schildern?
Zu diesem Zeitpunkt dürfen wir noch keinen konkreten Kunden nennen, aber das anonyme Beispiel eines deutschen Anbieters von Herrenbekleidung teilen wir gerne. Seine Shopping-App wird auf allen angebotenen Plattformen in Echtzeit analysiert. Diese Analyse liefert Informationen darüber, welche Features genutzt, welche ignoriert werden und wie oft der Nutzer die Anwendung überhaupt aktiviert.
Neue Versionen der App können diesem Wissen dann Rechnung tragen und werden inhaltlich an die Präferenzen der Kunden angepasst. Weiterhin bietet die In-App-Analyse die Möglichkeit, gewisse Features der App zu testen und auch nach dem Download eine direkte Erfolgsmessung zu erhalten.
Welchen Stellenwert nimmt die In-App-Analyse in Ihrer Webanalyse-Strategie ein?
Der netmind Rapptor ist die Weiterentwicklung unserer bisherigen Webanalysetools auf das nächste Medium. Webanalyse bezog sich bisher zumeist auf Internetnutzung vom Desktop aus im World Wide Web. Hier haben wir mit klassischer Webanalyse unter anderem das Klickverhalten, AB-/Multivarianten-Testing aber auch Social-Media analysiert, sowie kanalübergreifendes Tracking und detaillierte Kampagnen- und Prozessanalysen geliefert.
Mit dem Medienwandel hin zu mobilen Kanälen ändert sich mit der App auch der Zugriff auf das Internet – ergo müssen die entsprechenden Analyse-Tools folgen, um in geschlossenen Systemen wie den Smartphone-Anwendungen weiterhin erfolgreich zu agieren.
Wie werden Sie Ihre Produktpalette weiterentwickeln?
Derzeit decken wir alle wichtigen Kanäle ab und sind auch in wachsenden Bereichen wie beispielsweise der Car-Connectivity aktiv. Analyse-Werkzeuge für Car-Connectivity-Apps ist die konsequente Weiterentwicklung und Anpassung unserer Tracking Technologie an die rasante Weiterentwicklung in der Vernetzung des Autos mit dem Fahrer und seiner Umgebung.
Für die Zukunft haben unsere Entwickler ihre Finger am Puls der Zeit und beobachten genau wie sich moderne Medien entwickeln, wo neue Netzverbindungen und Formate entstehen und wie deren Analyse Unternehmen helfen könnte ihre Produkte besser zu verkaufen.