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(Interview) Native App oder Web-App – auf welches Pferd sollten Shopbetreiber setzen?

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Internet Retailing sprach mit Doug Heise, dem Direktor für Produktmarketing bei CoreMedia, dem Anbieter einer Web Content Management Plattform für Web-Apps, über das Pro und Contra von antiven Apps vs. Web-Apps.

Internet Retailing: Was ist der Unterschied zwischen Web Apps und nativen Apps?

Heise: Native Apps sind Apps, wie sie sich die meisten von uns vorstellen. Es sind Anwendungen, meist in Objective C oder Java programmiert, die für den speziellen Einsatz auf einer mobilen Plattform oder Hardware erstellt worden sind. Sie stellen das Internet in einer komprimierten, auf das entsprechende Gerät zugeschnittenen Form dar. Typischerweise werden sie in einem App-Store wie dem Apple iTunes gekauft beziehungsweise heruntergeladen und auf dem mobilen Endgerät installiert. Die meisten von ihnen sind so konfiguriert, dass sie die besonderen Eigenschaften des jeweiligen Geräts – etwa die Multitouch-Fähigkeit oder auch die Kamera – optimal für sich nutzen.

Im Gegensatz dazu sind Web Apps mobile Anwendungen, die über den Webbrowser des Smartphones aufgerufen werden können. Sie sind allerdings nicht vergleichbar mit der Web-Erfahrung, die wir tagtäglich am PC machen, sondern sind speziell entwickelt, das Look & Feel einer nativen App wiederzugeben. Typischerweise werden sie aus einer Kombination von HTML5 und JavaScript programmiert.

An dieser Stelle ist es wichtig zu erwähnen, dass die Diskussion „Native App vs. Web App“ keine ausschließliche Diskussion der Mobil-Branche ist. Auch auf dem heimischen PC kann man zwischen nativen Apps wie Microsoft Word und Web Apps wie etwa Google Docs wählen.

 



Doug Heise, Director Produkt Management, CoreMedia



Internet Retailing: Weelche Variante wird überwiegend wo genutzt?


Derzeit haben native Apps die Nase vorn. Der Erfolg des Apple iTunes Stores sowie des Android Markets sind hier natürlich klare Treiber dieser Entwicklung. Im Grunde genommen sind die Kunden erzogen worden, native Apps zu kaufen und auf ihrem Gerät zu installieren.

Dennoch schöpfen Entwickler zunehmend die Möglichkeiten von HTML5 und anderer neuer Technologien aus, die Web Apps voll und ganz konkurrenzfähig machen. Und auch Unternehmen entdecken Web Apps für sich.

Wir erwarten außerdem einen Wachstumsschub von Seiten der Verlage. Diese sind es leid, sich mit den Auflagen der App-Store-Betreiber herum ärgern zu müssen. Anstatt 30 Prozent der Online-Abonnement-Gebühren abzuführen, ist es doch viel günstiger, einen Entwickler zu zahlen, der eine Web App für die Online-Ausgabe entwickelt. Die Web App der Financial Times zeigt derzeit eindrucksvoll, was hier möglich ist.

 

Internet Retailing: Wo liegen die Vor- und die Nachteile der jeweiligen Technik für den Nutzer?

Für den Nutzer können native Apps sehr ansprechend sein. Sie sind überwiegend einfach und intuitiv zu nutzen, da sie von Anfang an für ein bestimmtes Betriebssystem entwickelt worden sind und die Stärken des Geräts optimal für sich nutzen. Oftmals haben sie daher auch mehr Features als Web Apps. Viele native Apps können zudem auch dann genutzt werden, wenn der Nutzer gerade keine Internet-Verbindung hat.

Native Apps sind allerdings oft teurer und kosten den Nutzer einen monatlichen Betrag. Zudem bedeuten sie mehr Aufwand: während der Nutzer einer Web App ohne Download oder Update immer auf die neuste Version zugreift, muss die native App bei jeder neuen Version upgedatet werden.

Web Apps nehmen außerdem nur einen Bruchteil des Speichers einer nativen App ein – kein unerheblicher Punkt, führt man sich vor Augen, was Speicherplatz allein bei Apple-Geräten kostet. Ein weiterer Pluspunkt für die Web App ist die Tatsache, dass ein und dieselbe Anwendung mit verschiedenen Geräten kompatibel ist. Der Nutzer kann innerhalb der Anwendung also auch mit anderen Usern in Kontakt treten, die nicht dieselbe Plattform nutzen wie er.

 

Internet Retailing: … und für den Händler?

Jede einzelne Plattform und das dazugehörige Betriebssystem ist anders. Will ein Online-Händler eine App nicht nur beispielsweise auf dem iPhone, sondern auf verschiedenen Plattformen und Geräten anbieten, bedeutet eine native App einen weitaus höheren Investitionsaufwand. In diesem Fall kann eine Web App auf Anhieb eine bei weitem größere Zielgruppe erreichen, da sie nicht an ein Betriebssystem gebunden ist.

Auch unterliegen Web Apps weitaus weniger Restriktionen, da sie nicht in einem Marktplatz-System eines Plattformanbieters angeboten werden müssen. Man muss allerdings auch bedenken, dass es vielen App-Anbietern schwer fallen wird, ihre App ohne die Unterstützung eines Schwergewichts wie Apple und dem dazugehörigen Marktplatz zu vermarkten.

 

Internet Retailing: Welchen Service bietet CoreMedia im Zusammenhang mit Web Apps?

Das Adaptive Device Delivery-Modul von CoreMedia bietet Händlern die Möglichkeit, ihre Web App problemlos für alle Geräte zugänglich zu machen. Mit Hilfe unserer Technologie bekommt die Website eine App-ähnliche Funktion, die sich etwa bei der Wiedergabe auf Geräten mit Touchscreen bemerkbar macht.

Der Anbieter kann die Web App außerdem für bestimmte Geräte personalisieren, sodass auch hier die Stärken des einzelnen Geräts bestmöglich ausgespielt werden. All diese Anpassungen können über einen einfachen Editor vorgenommen werden, ohne dass die IT-Abteilung bemüht werden muss.

 

Internet Retailing: Wer sind Ihre Kunden?

Unter anderem setzen namenhafte CoreMedia-Kunden wie Deutsche Telekom, Continental oder ZDF auf Web Apps.

 

Internet Retailing: Welchen Trend sehen Sie in diesem Markt?

Die Debatte um den Unterschied zwischen Web Apps und nativen Apps könnte schon bald der Vergangenheit angehören, denn auf der einen Seite werden Web Apps – nicht zuletzt durch den Einsatz von HTML5 – immer ausgereifter und den nativen Apps ähnlicher.

Auf der anderen Seite greifen native Apps immer stärker auf Web-Inhalte und -Verbindungen zurück. Im Ergebnis müssen alle mobilen Apps mehr wie Web Apps operieren, auch wenn sie weiterhin nativ installiert werden.

In unserer immer mobiler werdenden Gesellschaft wird es für die Anbieter von Inhalten wichtig sein, ein Web Content Management-System zu haben, das in der Lage ist, personalisierte Echtzeit-Inhalte auf jede App und jedes mobile System auszuspielen, egal ob nativ oder via Web.

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