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Lebensmittel bei Amazon.de noch zu teuer

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Zum 1. Juli 2010 hat Amazon.de seine Sparte Lebensmittel und Drogerieprodukte eröffnet und nach eigenen Angaben rund 49.000 Artikel im Angebot. Otto.de will in Kooperation mit der Supermarktkette Kaiser’s seinen eigenen Online-Krämerladen eröffnen. Doch die Frage ist weiterhin offen, ob sich Lebensmittel überhaupt effizient und zu attraktiven Konditionen übers Internet verkaufen lassen. Die Hamburger Verbraucherzentrale hat dies inzwischen negativ beantwortet.

Amazons Seite für Lebensmittel befindet sich noch im Betastadium



„Das Angebot ist keine Alternative zum Supermarkteinkauf“, urteilt Armin Valet von der Hamburger Verbraucherzentrale, „denn es ist teuer, umständlich und wenig transparent“. In seinen Augen sind vor allem die Versandkosten „unverhältnismäßig hoch“. In der Regel liefere Amazon die Waren nicht direkt, sondern engagiere rund sechzig Partnershops, die wiederum ihre eigenen Versandkosten erhöben.

In einem Testeinkauf für einen Single-Haushalt habe die Hamburger Verbraucherzentrale zehn Artikel von fünf Partnerhändlern bestellt. Zu den Warenkosten von 19,96 Euro seien noch 30,77 Euro Versandkosten hinzugekommen. Damit habe sich der Einkauf um 154 Prozent auf insgesamt 50,73 Euro verteuert.

Bei einem Familienkauf für 82,97 Euro Warenwert seien noch einmal 51,24 Euro Versandkosten angefallen. Damit verlange Amazon mehr als doppelt so viel wie die Supermarktkette Edeka, bei der die gleichen Produkte nur 60,30 Euro statt 134,21 Euro kosten, kritisiert Valet. Der durchschnittliche Kostenaufschlag Amazons gegenüber dem stationären Handel liege im Falle von Familieneinkäufen bei rund 38 Prozent. Mithin böten die Hauslieferungsdienste der Supermärkte bessere Konditionen.

Ein weiterer Kritikpunkt, den Valet anführt: Das Gesetz verpflichtet alle Anbieter, Zusatzstoffe wie etwa für die Konservierung in den Angeboten aufzulisten. Doch bei Amazons Produkten werde bei knapp 90 Prozent der bestellten Testprodukte keine Zutatenliste angezeigt. An der Komplettierung dieser Informationen will der Konzern laut Unternehmenssprecherin Christine Höher arbeiten.

Die Auswahl habe bei Amazon bei einigen Produktgruppen nicht die Breite eines Supermarktsortiments. So finde man bei Amazon wenige, eher teure Mineralwassersorten und exotische Biere und Wurstwaren.

Rückgabe und Reklamation: Zwar könnten bei Amazon wie bei allen Onlinekäufen Verträge widerrufen werden. Doch sei das Widerrufsrecht für frische Lebensmittel mit kurzer Haltbarkeit gesetzlich ausgeschlossen. Darüber hinaus sei es sicherlich einfacher, im Supermarkt Mängel bei Lebensmitteln zu reklamieren als im Internet.

Das Fazit der Verbraucherzentrale ist ernüchternd:

  • Lebensmittel online bei Amazon zu bestellen, kann den Supermarkteinkauf noch nicht ersetzen.

  • Für Schnäppchenjäger ist der Onlinekauf vollkommen ungeeignet.

  • Unbekannte Lebensmittel zu bestellen, kann für Allergiker problematisch sein.

  • Wer Lieferung ins Haus wünscht, ist beim Lieferservice aus dem benachbarten Supermarkt oft besser aufgehoben.

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