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Neue Chancen für lokale und regionale Anbieter durch M-Commerce?

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Die Mobilisierung des E-Commerce schreitet rasch voran, auch in Deutschland. Das melden BITKOM, Accenture und Ebay unisono. Die Frage ist allerdings, inwieweit auch der stationäre Handel, der noch immer den Großteil des Umsatzes der deutschen Wirtschaft macht, davon profitieren kann. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten: Regionale und stationäre Anbieter bieten eine App für ihren Service an; oder Online-to-Offline-Anbieter offerieren eine App, die per Online-Service zu stationären Angeboten führt, so wie OpenTable als Restaurantführer.

Wenn regionale oder stationäre Anbieter sich in den M-Commerce begeben, lassen sich mehrere Optionen umsetzen. Da 90% aller heruntergeladenen Apps – zur Zeit existieren nach BITKOM-Schätzungen etwa eine halbe Million Miniprogramme – kostenlos sind, sollten es ihre Inhalte ebenfalls sein. Sie können den Nutzer gratis zum nächsten Bank- oder Fahrscheinautomaten führen oder zur nächstgelegenen Autovermietung und so weiter.

Soll der Nutzer bereit sein, einen kleinen Betrag für die Appnutzung herauszurücken, muss sich ihm ein reeller Gegenwert bieten. Das ist bei Anbietern wie Groupon oder Facebook Deals der Fall, das ja nun auch in Deutschland verfügbar ist (siehe Editorial vom 1. Februar). Auf diesem Weg kann der mobile User Gutscheine, Rabatte und Sonderaktionen nutzen.

Diese Angebote kommen ebenfalls von regionalen und lokalen Anbietern. Sie verbinden somit die On- mit der Offline-Welt, sozusagen O2O, analog zu B2B, B2C und C2C. Das O2O-Modell ist eine Verbindung aus Bezahlmodell, Besucher-Traffic-Erzeuger für Händler sowie ein Entdeckungsmechanismus für den Verbraucher, mit dem Offline-Käufe angeregt werden.

Durch das Hinzufügen des Zahlmechanismus unterscheidet sich O2O grundlegend vom einfachen Verzeichnisdienst (man denke an Yelp, CitySearch), weil jede solche Transaktion online erfolgt und folglich messbar ist, was den Ertrag anbelangt.

Wenn man bedenkt, dass das verfügbare Nettoeinkommen jedes Bürgers in seiner unmittelbaren Nähe in der lokalen Wirtschaft (Supermarkt, Tankstelle, Friseur, Wäschereinigung, Getränkehandel, Restaurant usw.) ausgegeben wird, liegt es eigentlich nahe, dass diese Anbieter mehr Umsatz generieren könnten, wenn sie online inserierten und zugleich Gutscheine etc. anböten.

Der Vermittler zwischen lokaler Wirtschaft und privatem Nutzer ist Groupon, Facebook, Google oder ein anderer Anbieter, der über eine entsprechende Infrastruktur verfügt. In den USA hat sich dieses Modell als gewinnträchtiger und skalierbarer erwiesen als der traditionelle Anzeigenverkauf an lokale Anbieter, und zwar vor allem durch die Kombination aus performanter Transaktions-Engine, Bezahlmodell, Inseraten und Gutscheinen für den stationären Handel.

Bereits heute ist Ebay die Nummer 1 im mobilen Handel in den USA, noch vor Amazon. Das verdankt es vor allem seinen 13 oder 14 mobilen Apps, die den Nutzerkreis enorm vergrößert haben. Die Frage ist, ob Ebay ein Interesse haben könnte, mehr regionale und lokale Anbieter einzubinden. Sonderaktionen wie “WOW des Tages”, “Deal of the Day” sind allerdings bereits etabliert und machen Gutscheine überflüssig. Die Zeit wird zeigen, ob es Ebay gelingt, Groupon auf diesem Markt Paroli zu bieten.

Michael Matzer, German Editor

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