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Online Business Barometer 2010 – alles im Lot?

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Die Auktionsplattform Ebay hat vorgestern ihr drittes „Online Business Barometer“ vorgestellt (siehe Meldung). Die rund 860 Händler sind mehrheitlich zuversichtlich und freuen sich auf ein besseres Weihnachtsgeschäft als 2009, dem Jahr der großen Krise. Zielvorgaben von 23 Mrd. Euro Umsatz sind keine Seltenheit.

Doch die Zufriedenheit und Zuversicht sollte den Blick nicht trüben für die Schwierigkeiten, die der schnelleren Entwicklung des E-Commerce in Deutschland entgegenstehen. Neben der immer noch unzureichenden Breitbandversorgung des ländlichen Raums sowohl durch DSL als auch Mobilfunk sollte auch der immer noch hohe Anteil der Internetverweigerer und analphabeten zu denken geben. Die immer wieder genannten Bedenken gelten der Sicherheit der Personen- und der Transaktionsdaten, etwa beim Online-Banking.

Wie auch die Podiumsdiskussion bei der Veröffentlichung des Online Business Barometer 2010 ergab, besteht noch viel

Es besteht erheblicher politischer Handlungsbedarf, finden die Online-Händler.



Handlungsbedarf in Sachen „Netzpolitik“. Der eingeladene Abgeordnete Jimmy Schulze (FDP) gab zu bedenken, dass hilfreiche politische Entscheidungen zwar wünschenswert seien, wenn sie jedem einleuchten, doch das bedeute noch lange nicht, dass sie auch sofort in Gesetzesform gegossen würden.

Wenigstens haben sich seit etwa einem Jahr auf der Bundesebene einiges zum Besseren geändert. Aber einen Minister für Internet-Angelegenheiten, wie ihn BITKOM-Präsident August-Wilhelm Scheer sowie etliche Online-Händler fordern, wird es wohl auf absehbare Zeit nicht geben. In dieser Hinsicht sind uns selbst die Esten und Letten voraus.

Es gibt dringendere Angelegenheiten als einen weiteren, teuren Ministerposten. „89% der Anbieter wünschen sich gesetzliche Regeln, die den Missbrauch von Abmahnungen besser unterbinden“, heißt es in der Umfrage. „Ebenso viele Händler sprechen sich für klare Regelungen bezüglich einer Beteiligung der Verbraucher an den Versandkosten im Falle eines Widerrufs aus.“

Große Übereinstimmung (85%) bestehe auch in der Forderung nach mehr Rechtsklarheit, dass Verbraucher im Widerrufsfall bei einer Dauernutzung der Ware Wertersatz leisten sollten. Wenn ein Taufkleid zurückgeschickt wird (die Quote liegt bei 70%, hieß es auf dem Podium), dann ist das noch kein Totalausfall wie etwa die Retoure einer Zahnbürste.

Dringlicher als solche geringen Ausfälle sind nach Ansicht von Deltatecc-Geschäftsführer Andreas Müller jedoch die Absicherung gegen Zahlungsausfälle – den Kunden also nur per PayPal oder per Vorkasse bezahlen lassen. Allerdings sind die Zahlungsverfahren Lastschrift und Rechnung bei den Deutschen immer noch beliebter. Es muss sich noch viel bewegen. Die Hoffnungen ruhen auf der Generation Y, also den Digital Natives.

In einer nächsten Ausgaben dieses Newsletters können Sie das Interview mit dem deutschen Ebay-Geschäftsführer Stefan Zoll lesen.

Bitte schreiben Sie, was Ihnen aufgefallen ist. Ich freue mich auf Ihre Zuschriften.

Michael Matzer, editor Germany

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