(Interview) Big Data-Analysen in der Vorweihnachtszeit: Business Intelligence für Internet-Retailer

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Kundendaten, Bestellungen, Umsätze, Lagerbestände, Preise, Artikelnummern – wie behalten Online-Retailer selbst bei Auftragsspitzen den Überblick über das Geschäft? Wie erhalten sie das Wissen, das sie benötigen, um ihr Angebot auf die Kundennachfrage auszurichten und die Kundenbindung zu stärken? Die Business Intelligence-Lösungen der Jedox AG aus Freiburg übersetzen Geschäftsdaten in Informationen und Informationen in Entscheidungswissen. Auf diesbezügliche Fragen von Internet Retailing hat Bernd Eisenblätter, COO der Jedox AG, Freiburg im Breisgau geantwortet.

 

Internet Retailing: Welche Lösungen bietet die Jedox AG ihren Kunden an, insbesondere Shopbetreibern? Wie sieht die Strategie aus?

Bernd Eisenblätter, COO bei Jedox, Freiburg



Bernd Eisenblätter: Vereinfacht ausgedrückt: Die Business Intelligence (BI)-Lösungen der Jedox AG sorgen dafür, dass Unternehmen ihr Geschäft besser verstehen, gezielt entscheiden und schnell handeln. Die Grundlage hierfür sind führende Technologien für Reporting, Datenanalyse und Unternehmensplanung. Zudem sind die einfache, schnelle Implementierung und eine hohe Nutzerfreundlichkeit essentieller Bestandteil der Jedox-Strategie. Schließlich sollen die Nutzer schnell und unkompliziert in den Genuss geschäftlicher Erkenntnisse kommen, und zwar der Excel-User in der Fachabteilung ebenso wie Planer, CFO oder CEO.

 

Was haben Shopbetreiber davon?

Von diesem Lösungsangebot profitieren Shopbetreiber und Online-Retailer in besonderem Maße. Sie müssen flexibel auf das Konsumentenverhalten reagieren, ihre Effizienz steigern und Kunden binden, wollen sie sich im Wettbewerb durchsetzen. Sie müssen das Sortiment an der Nachfrage ausrichten, Einkauf, Logistik, Sortimentsplanung und Preisgestaltung so miteinander verzahnen, dass sich daraus optimale Margen ergeben.

Das entsprechende Entscheidungswissen verbirgt sich meist hinter riesigen Datenmengen: Kundendaten, Wareneingänge, Umsätze, Zahlen zu Verkaufsaktionen, Plandaten, Preise, Roherträge oder auch historische Daten der tagesgenauen Bestände pro Artikel und Lager. Ein Online-Händler, der diese Daten auf Knopfdruck auswertet, ist klar im Vorteil, denn er ist schneller am Markt.



Welche Produkte gehören inzwischen zum Angebot von Jedox und wie unterscheiden sie sich vom Mitbewerb?

Einerseits bietet Jedox die Open Source BI-Software Palo an. Die Lösung kombiniert einen OLAP-Server mit einem Excel-basierten Frontend. Nutzer können sie kostenfrei ausprobieren und zudem mit BI-Funktionalitäten arbeiten, die üblicherweise teures Geld kosten. Daneben gibt es die kommerzielle BI-Suite Jedox. Sie enthält zusätzliche Funktionen und basiert auf dem jeweils aktuellen Innovationsstand.

Zentraler Bestandteil von Open Source-Software und kommerzieller Premium-Suite ist der multidimensionale In-Memory OLAP-Server, der Daten im Arbeitsspeicher verarbeitet und dadurch hohe Performance garantiert. Zudem können Nutzer über eine einheitliche Web-Schnittstelle auf Daten zugreifen, Berichte erstellen, analysieren, planen.

Für besondere Geschwindigkeit bei der Datenverarbeitung sorgt die Premium-Version mit dem GPU Accelerator. GPU steht für Graphics Processing Unit – die Technologie steigert OLAP-Berechnungen um mehr als den Faktor 50. Mit einer Funktion zum Rückschreiben von Daten auf OLAP-Würfel können zudem Simulationen im Planungsbereich um ein Vielfaches schneller ausgeführt werden als bei herkömmlichen Verfahren.



Gibt es in diesem Bereich Neuigkeiten?

Sämtliche Lösungsbausteine und Innovationen von Jedox stehen seit Kurzem gebündelt in der BI-Suite Jedox 3.3 zur Verfügung. Unter anderem lassen sich alle web-basierten Anwendungen jetzt auch per Touchscreen steuern, beispielsweise vor Ort in einem Lager oder auf dem Weg zum Kunden. Die neue Architektur der In-Memory OLAP Datenbank verarbeitet selbst riesige Datenmengen, man spricht hier auch von „Big Data“, blitzschnell – noch schneller als zuvor.

Zudem reduziert die neue Version den Speicherbedarf der im Arbeitsspeicher gehaltenen OLAP-Würfel. In Kombination mit der GPU Technologie analysieren Entscheider mit Jedox 3.3 deutlich schneller, planen in Echtzeit und simulieren auch voluminöse Szenarien – was sich nicht zuletzt im Retail-Bereich bezahlt macht.

 

Welche Vorteile können Shopbetreiber aus diesen Lösungen ziehen? Gibt es dafür deutschsprachige Anwender?

Die Vorteile sind zahlreich – ich hatte eingangs bereits erwähnt, dass Shopbetreiber BI-Lösungen benötigen, um große Datenmengen zu analysieren, die Nachfrage zu identifizieren und die Nähe zum Kunden zu erhöhen.

Wie das ganz konkret aussieht? Ein spannendes BI-Projekt haben wir bei einem europaweit tätigen Online-Autoteile-Händler durchgeführt. Das Unternehmen besitzt einen riesigen Online-Shop und eine breite Kundenbasis. Entsprechend umfangreich war die Datenlandschaft: Kundendaten, Lagerzahlen, Umsätze, Bestellungen, Zulieferer – und das Ganze auf mehrere Länder verteilt. Die vorhandene, historische gewachsene IT-Infrastruktur war schlicht überfordert. Das Unternehmen war nicht in der Lage, aussagekräftige Berichte und Analysen über den geschäftlichen Status zu erstellen, und noch schlimmer: Simulationen anhand der vorhandenen Daten waren nicht möglich, was die Planung erheblich erschwerte.

Innerhalb weniger Monate haben wir gemeinsam mit dem Kunden die BI-Suite Jedox implementiert und in das operative Geschäft eingebunden. Das Unternehmen generiert mit Jedox heute tagesaktuelle Berichte und Analysen, und zwar über Länder- und Abteilungsgrenzen hinweg. Zudem ermöglichen OLAP Server und GPU-Technologie punktgenaue Simulationen der geschäftlichen Entwicklung und der Nachfrage nach bestimmten Produkten. Das Ergebnis: Der Online-Händler sieht den Markt sehr viel klarer, kann die Nachfrage besser prognostizieren und sein Angebot optimal darauf abstimmen.

 

Bietet Jedox die Lösungen auch aus der Cloud an? Mit welchen Vorteilen für Online-Händler?

Cloud-Services steigern die Skalierbarkeit, was sich gerade im Retail-Bereich bezahlt macht. Denken Sie etwa an saisonal bedingte Produktions- und Auftragsspitzen – in der Vorweihnachtszeit rappelt das Geschäft, Einzelhändler bzw. Online-Händler können ein Lied davon singen. Diese Spitzen lassen sich nur mit skalierbaren Lösungen adäquat abfangen.

Das Prinzip ist einfach: Wenn ich absehen kann, dass ich im kommenden Monat mehr Rechenkapazität benötige, buche ich einfach entsprechende Leistungen hinzu. So funktioniert auch unser Cloud-Angebot: Alle Funktionen der Jedox Suite stehen als Software as a Service über das Internet zur Verfügung. Kosten für Hardware, Installation und Wartung entfallen, darüber hinaus profitieren Online-Händler von den Skalierungsmöglichkeiten. Auch die viel zitierten Sicherheitsbedenken lassen sich zerstreuen: Daten, die in einer geschützten Cloud-Umgebung vorgehalten und verarbeitet werden, sind mindestens ebenso sicher wie im eigenen Rechenzentrum oder Server.

 

Welche Pläne hat die Jedox AG in der nahen Zukunft?

Jedox BI-Lösungen sind hierzulande bereits sehr gut im Markt positioniert – dies hat unter anderem das Analystenhaus BARC jüngst bestätigt. Und auch bei vielen Kunden im Ausland hat sich Jedox als strategische Lösung für die Unternehmenssteuerung etabliert, das gilt für Retailer ebenso wie für Unternehmen aus praktisch allen Branchen. Diese Marktposition möchten wir weiter ausbauen – auch international.

Wichtig ist uns dabei, dass wir uns auch weiterhin konsequent weiterentwickeln. Nach dem Motto: Wer aufhört, besser werden zu wollen, hört auf, gut zu sein. Dabei setzt Jedox übrigens nicht zuletzt auf den Entwicklungsdialog mit Nutzern aus der Open Source-Community sowie das Feedback von Premium-Kunden. Dies hat uns bereits in der Vergangenheit geholfen, die Bedürfnisse des Marktes besser zu verstehen und unsere Lösungen entsprechend weiter zu entwickeln.

Diesen Weg der Innovationen wollen wir weiterhin beschreiten. Ganz konkret sehen wir vor allem in den Bereichen Cloud Computing, Big Data-Analysen, mobile BI-Lösungen und vorausschauende Analysesystemen großes Entwicklungspotential.

 

(Alle Hervorhebungen und Links durch die Redaktion.)

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